Wegen Ausländerbegrenzung: Mesut Özil soll als Türke gelten

Wegen der zur kommenden Saison geltenden Ausländerregelung muss Fenerbahçe seinen Kader umstrukturieren. Um zumindest eine Personalie vor dem Ausschlusskriterium zu bewahren, soll Mesut Özil nicht als deutscher, sondern türkischer Spieler ins Register aufgenommen werden. 

17 sind drei zu viel – so lautet die Rechnung für Fenerbahçe zum gegenwärtigen Zeitpunkt. 17 ausländische Spieler haben die "Kanarienvögel" momentan im Kader, zur kommenden Saison dürfen es dann nur noch 14 sein. Die neue Ausländerlimitierung des türkischen Fußballverbands, der damit den Fokus auf einheimische Spieler setzen möchte, erschwert die Transferarbeit vieler türkischer Klubs, ganz besonders aber Fenerbahçe. Der letztjährige Tabellendritte der Süper Lig hat nicht nur mit insgesamt 37 Spielern ein echtes Mammut-Aufgebot, sondern eben auch die meisten ausländischen Akteure aller Teams in den eigenen Reihen. In Kadıköy wird in diesem Sommer vor allem eines: Aussortiert.

Özil ist auf dem Papier (noch) Deutscher

Da Fenerbahçe Mitte August ohnehin nur 28 Spieler beim türkischen Fußballverband für die Spielzeit 21/2022 anmelden kann, sind zahlreiche Abgänge erwartbar. Doch es wird auch darüber nachgedacht, wie die von vielen Seiten scharf kritisierte Ausländerregel umgangen werden kann. Vor allem die doppelte Staatsbürgerschaft bzw. die türkische Herkunft ausländischer Spieler spielt dabei eine Rolle, bestes Beispiel: Mesut Özil. Der in Gelsenkirchen aufgewachsene und ausschließlich für die deutsche Nationalmannschaft spielende Mittelfeldstar soll im künftigen Register als Türke aufgelistet werden. Jedoch besitzt Özil trotz aller öffentlichen Bekundungen und Verbundenheit bis zum heutigen Tag (noch) nicht die türkische Staatsbürgerschaft. Auf dem Papier – und das ist für die TFF letztlich entscheidend – ist er Deutscher und damit Ausländer. Einen gesonderten Antrag wolle Fenerbahçe laut türkischen Medien nun dennoch stellen. Dann wären es nur noch 16 Ausländer im Kader und damit zwei zu viel.