Die Verletzungen der Star- und Führungsspieler Mesut Özil und Luiz Gustavo sorgen bei Fenerbahçe für großen Frust. Jetzt meldet sich Mannschaftsarzt Prof. Dr. Burak Kunduracıoğlu zu Wort und wehrt sich gegen aufkommende Kritik und falsche Diagnosen.
Der Schock dürfte den Fenerbahçe-Fans unter der Woche ins Gesicht geschrieben sein. Beim 1:1-Unentschieden gegen Antalyaspor wurde Mesut Özil Mitte des zweiten Durchgangs verletzt ausgewechselt, oder eher: auf einer Trage vom Feld getragen. Prof. Dr. Burak Kunduracıoğlu, seines Zeichens Chefarzt der Profiabteilung und seit mittlerweile neun Jahren bei den "Kanarienvögeln" erklärte jetzt gegenüber türkischen Medien die kritische Situation mit Özil am Seitenrand: "Ich bin sofort hingerannt und wusste das etwas nicht stimmt. Mesut meinte, er wolle zunächst versuchen zu laufen, am Seitenrand habe ich dann aber eine Trage kommen lassen", beschreibt Kunduracıoğlu den Verlauf, nachdem Özil von Antalyaspors Fredy folgenschwer im Zweikampf getroffen wurde: "Sein Knöchel war sofort sehr geschwollen, ich dachte im ersten Moment er sei gebrochen, doch es war nur ganz kurz vor einem Bruch."
"Werden immer sagen, was das beste für den Spieler ist"
Kunduracıoğlu seltene Einblicke in die Arbeit und den Umgang mit verletzten Spielern hat aber auch einen anderen Hintergrund, denn: Während Fenerbahçe im späteren Verlauf des Abends eine erste Diagnose herausgab und von einer Verletzungspause von mindestens zwei Wochen sprach, schwang der Frust vieler Fans in Anschuldigungen gegenüber dem Ärzteteam und dem Klub um. Dagegen wehrte sich Kunduracıoğlu nun entschieden: "Mein Team arbeitet immer gut und vertrauenswürdig, versucht die Spieler bestmöglich zu untersuchen und zu behandeln. Wenn wir der Meinung sind, dass es für einen Spieler besser ist, noch länger zu pausieren, dann werden wir das immer sagen. Was bringt es, wenn jemand vorzeitig zurückkehrt, dann 30 Minuten auf dem Feld steht, damit aber womöglich seine restliche Saison riskiert?".
Neben der gegenwärtigen Situation um Mesut Özil ist vor allem die Personalie Luiz Gustavo in den vergangenen Wochen heftig diskutiert worden. Der Brasilianer fehlt seit nunmehr einem Monat mit einem Ödem am Knie, arbeitet seit Wochen an einem Comeback, hatte aber bis zuletzt noch kein Grünes Licht von der medizinischen Abteilung bekommen.