In unserer neuen Reihe stellen wir euch die Stadien der europäischen Spitzenvereine vor. Den Anfang macht das Emirates Stadium des FC Arsenal.
Die 2006 eröffnete Arena bietet aktuell Platz für etwas mehr als 60.000 Menschen. Laut „Telegraph" soll die Heimstätte der Wenger-Truppe allerdings zeitnah vergrößert werden – wenn auch nur um wenige Plätze. Der angestrebte Ausbau soll für 780 neue Sitze im „Club Level"-Bereich sorgen, was langfristig zu deutlichen Mehreinnahmen führen wird.
Das Emirates ist im Grunde ein klassisches „neues" Stadion – mit allem, was speziell in England dazu gehört: Alleine 150 Logen, die im dritten von vier Zuschauerrängen untergebracht sind, sorgen dafür, dass der FC Arsenal seine Heimspiele als Events durchaus vermarkten kann. Architektonisch sorgt allen voran der oberste Rang, „Upper Tier" genannt, für ein Kuriosum: Durch seine geschwungene Form entsteht der Eindruck, dass das aufliegende Dach durchhängen würde.
Teuerstes Stadion der Premier League
Die insgesamt 600 Millionen Euro Baukosten machen das Emirates Stadium noch heute zum teuersten der Premier League – allerdings dürfte dieser Titel alsbald an die neue Heimstätte der Tottenham Hotspur weiterwandern. Deren neue Arena, die wohl 2018 eröffnet wird, soll ca. 950 Millionen Euro verschlungen haben.
Aber zurück zum Emirates: Dieses hat seinen nach der arabischen Fluggesellschaft benannten Namen aus mehreren Subventionierungsgründen: Zunächst einmal unterstützte Emirates den Bau mit knapp 160 Millionen Euro – anschließend beteiligte sich das Unternehmen an der langfristigen Finanzierung und erhielt somit für 15 Jahre die Namensrechte.
Das Emirates brach aber nicht nur in seinen Entstehung und Finanzierung Rekorde, sondern setzt auch für Zuschauer Maßstäbe, die die Entwicklung der Premier League hin zum reinen „Geschäft" deutlich untermauern: Für die günstigste Dauerkarte zahlt ein „Gunners"-Fan umgerechnet über 1300 Euro. Die Preise in der Bundesliga liegen ungefähr bei einem Zehntel der genannten Summe.
In der Premier League die Nummer drei
trotz des baldigen Ausbaus wird das Emirates Stadium weiterhin kleiner sein als das alles überragende Old Trafford in Manchester, das über 75.000 Menschen Platz bietet. Ebenso wird das New Tottenham Stadium des Lokalrivalen Tottenham Hotspur als Nachfolger der White Hart Lane auf knapp 61.000 Plätze kommen. Und auch das von der Nationalmannschaft genutzte Wemley-Stadion hat eine höhere Kapazität.