Über vier Jahre ist der größte Triumph der jüngeren Bayern-Geschichte nun her. Im Mai 2013 stand München nach dem 2:1-Sieg im Champions-League-Finale über Borussia Dortmund Kopf. Seit jeher sind die Königsklassen-Odysseen der Bayern in erster Linie davon gekennzeichnet, irgendwann gegen eine der drei spanischen Topmannschaften zu scheitern. Damit dies nicht auch im fünften Anlauf der Fall sein wird haben die Bayern erneut aufgerüstet – und müssen dennoch einen Umbruch bewältigen.
Besonders die Abgänge von Philipp Lahm und Xabi Alonso gilt es hierbei zu kompensieren – beide beendeten ihre langen Karrieren im vergangenen Mai. Auf der Rechtsverteidigerposition scheinen die Bayern mit Joshua Kimmich eine interne Lösung gefunden zu haben. Der 22-jährige ist inzwischen eine feste Größe im bayrischen Kader und könnte von seinen Anlagen her ein würdiger Lahm Nachfolger sein. Zudem versprüht der Ex-Leipziger mehr Offensivgeist als sein Vorgänger, was ein echtes Plus gegen tiefstehende Mannschaften sein dürfte.
Tolisso beerbt Alonso
Die zentrale Position von Xabi Alonso hat in Rekord-Neuzugang Corentin Tolisso (23) eine interessante Neubesetzung erfahren. Der für 41,5 Millionen Euro verpflichtete Franzose hinterlässt bislang an der Seite von Arturo Vidal einen starken Eindruck. Im Auftaktmatch gegen Bayer 04 Leverkusen steuerte er bereits einen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 bei. Der körperlich starke Tolisso glänzt mit hohem Laufpensum kombiniert mit klugen Zuspielen in die Spitze. Eine Note, die dem Bayern Spiel oftmals fehlte, wenn Thiago ausfiel.
Rudy und Süle als junge Flagschiffe
In Sebastian Rudy und Niklas Süle haben die Bayern außerdem zwei hochinteressante Spieler der TSG 1899 Hoffenheim verpflichtet. Beide dürften in ihrer ersten Saison beim Rekordmeister keines der vielzitierten Flagschiffe darstellen. Und doch: Sowohl Allrounder Rudy als auch Innenverteidiger Süle ist mehr als eine bloße Reservistenrolle zuzutrauen. Insgesamt sind die Bayern noch breiter und besser aufgestellt als in den Vorjahren. Vielleicht sogar gut genug, um den Geist von 2013 wieder aufleben zu lassen.