Deutschland-Türkei: Löw schon vor dem Anpfiff unter Beschuss

Heute Abend um 20.45 Uhr stehen sich die beiden Nationalmannschaft aus Deutschland und der Türkei zu einem Testspiel gegenüber. Beide wollen wichtige Erkenntnisse sammeln, auch Joachim Löw hat das eine oder andere geplant. Sein größtes Problem allerdings ist: Das Interesse an seiner Mannschaft schwindet, das Verständnis für seine personellen Entscheidungen noch viel mehr.

Gut zwei Jahre ist es her, dass das DFB-Team bei der WM krachend in der Vorrunde gescheitert war. Das große Beben aber kam erst danach: Löw setzte Thomas Müller, Jérome Boateng und Mats Hummels vor die Tür! Eine Handlung, die damals viele nachvollziehen konnten. Mittweile spielt das Trio wieder wie zu seinen besten Zeiten. Das Kapital Nationalmannschaft aber ist erledigt. Löw wird keinen der drei wieder zurückholen. Verstehen kann das mittlerweile kaum jemand mehr. Müller, der beste Vorlagengeber der Bundesliga 2019/20, holte vor einigen Wochen das Triple, schoss allein zwei Tore im Halbfinale gegen den FC Barcelona. Ein Comeback in der Nationalmannschaft? Undenkbar.

Löw überrascht mit Draxler

Warum er ihn nicht mehr nominiert, hierauf kennt Löw nur eine Antwort: Er wollte das Vertrauen in die aktuellen Spieler setzen. Einer von ihnen heißt Julian Draxler, Reservist bei PSG. Löw huldigte seinen Profi. Draxler müsse bei seinem Talent immer spielen und solle sogar die Rolle des Kapitäns übernehmen. Nach diesen Aussagen war das Erstaunen bei einigen Journalisten groß. Draxler soll besser sein als Müller? Es sind Löws Meinungen wie diese, die immer mehr Fans davon abhält, sich noch mit der Nationalmannschaft zu beschäftigen. Ob eine gute Leistung mit einem Sieg gegen die Türkei am heutigen Abend etwas daran ändern kann? Den Gästen wird die angespannte Stimmung wohl in die Karten spielen. Vermutlich war es noch nie so leicht, gegen Deutschland zu gewinnen!

Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images