Der FC Arsenal galt Anfang bis Mitte der 2000er Jahre neben Manchester United als der absoluter Big-Player im englischen Vereinsfußball. Mit Spielern wie Thierry Henry, Dennis Bergkamp und Patrick Vieira schaffte es die damalige Wenger-Elf in der Saison 2003/04 über eine gesamte Saison hinweg in der Premier League ungeschlagen zu bleiben – bis heute Rekord. Und wenngleich sich die Zeiten entscheidend geändert haben, müssen sich noch heute Mannschaften des FC Arsenal an den damaligen Vorzeige-Gunners messen lassen.
Lacazette als Hoffnungsträger
Nach der enttäuschenden Vorsaison mit dem unter dem Strich desillusionierenden fünften Platz blieb für Arsenal erstmals seit 20 Jahren kein Champions-League-Startplatz übrig. Was an sich schon beutelnd und ärgerlich genug wäre, ist beim Anwerben von hochkarätigen Neuzugängen oftmals ein K.o.-Kriterium. Und so gab es im vergangenen Sommer exakt zwei externe Neuzugänge: Vom FC Schalke 04 kam Linksverteidiger Sead Kolašinac ablösefrei ins Emirates-Stadion und von Olympique Lyon wurde der französische Ausnahmestürmer Alexandre Lacazette für 53 Millionen Euro verpflichtet. Gerade auf Letztgenanntem liegt die Hoffnung begründet, endlich wieder an alte Zeiten anknüpfen zu können. In der Vorsaison erzielte Lacazette in 30 Ligue-1–Spielen starke 28 Treffer.
Durchwachsener Saisonstart: Läuft Wengers Zeit ab?
Und auch in diese Spielzeit ist der FC Arsenal mehr schlecht als recht gestartet. Die 0:4-Niederlage am dritten Spieltag beim FC Liverpool darf getrost als Armutszeugnis abgestempelt werden. Und wenngleich das jüngste 0:0 beim Meister Chelsea die Grundqualität der Mannschaft aufzeigte, bleibt doch unter dem Strich die fehlende Konstanz das große Manko im Norden Londons. Da die ehemaligen "Big Four" bestehend aus Arsenal, Manchester United, Liverpool und Chelsea inzwischen mindestens um Tottenham Hotspur und Manchester City dauerhaft erweitert wurden, und auch Ausreißer wie Leicester City immer mal wieder möglich sind, ist es lange keine Selbstverständlichkeit für Arsenal mehr, ganz oben in der Tabelle anzugreifen.
Und so warten die Gunners-Anhänger weiter auf den großen Knall. Der sportlich präferierte mit dem ersten Premier-League-Titel seit 2004 scheint dabei jedoch utopisch. Und so scheint Wengers Zeit Stück für Stück abzulaufen. Denn wie kommentierte Jürgen Klopp einst sein Aus bei Borussia Dortmund: "Der Verein soll die Möglichkeit bekommen, das großartige Potenzial zu nutzen, ohne von der eigenen Vergangenheit in der Entwicklung blockiert zu werden. Ein großer Kopf muss weg, und das ist meiner." Worte, die auch der große Arsène bald aussprechen könnte.