FC Bayern: Alles zurück auf Anfang im Tor

Bis jetzt ist die Zusammenarbeit des FC Bayern mit Alexander Nübel nicht von Erfolg gekrönt. Der 24-Jährige, der mit großen Vorschusslorbeeren zum Rekordmeister kam, hadert mit seiner Position hinter Manuel Neuer. Nun haben die Verantwortlichen die Konsequenzen gezogen. Dabei spielen gleich zwei alte Bekannte eine Rolle.

Nübel verlässt den Meister zur kommenden Saison – allerdings nur vorläufig. Bei der AS Monaco, in der vergangenen Saison Dritter in Frankreich, soll der gebürtige Paderborner Spielpraxis auf höchstem Niveau bekommen. Sein neuer Verein spielt in der Champions-League-Qualifikation und will auch in der nächsten Spielzeit wieder die Spitze in der Liga angreifen. Am Steuer steht bei den Monegassen ein ehemaliger Bayer: Niko Kovač, der Vorgänger von Hansi Flick, leitet die Geschicke im Fürstentum und soll sich zum wiederholten Male sehr intensiv um Nübel bemüht haben. In Monaco bewirbt sich dieser nun um die Rolle als neue Nummer eins. Der bisherige Platzhalter Benjamin Lecomte hat eine sehr vernünftige Saison hinter sich und hofft seinerseits auf einen Stammplatz. So oder so wird der Tapetenwechsel für Nübel nicht von Dauer sein. Die Leihe ist für zwei Jahre angelegt, wobei die Münchener die Option haben, ihren bisherigen Ersatzkeeper bereits im nächsten Jahr zurückzubeordern. Nübel ist nach wie vor als Nachfolger Manuel Neuers eingeplant. Dessen Vertrag läuft noch bis 2023.

Ulreich kehrt zurück

Die Bayern haben also einen potentiellen Unruheherd beseitigt. Nübel zeigte sich in der Vergangenheit aufgrund ausbleibender Einsätze unzufrieden und auch für den Verein war die Situation unbefriedigend. Zwar hatte man einen starken zweiten Keeper auf der Bank, dieser benötigt auch aufgrund seines Alters aber eigentlich unbedingt Spielpraxis. Gleichzeitig gilt Manuel Neuer nach wie vor als sehr ehrgeizig und ist nicht bereit, Spiele an den Konkurrenten abzugeben. Sofern Nübel sich in Monaco durchsetzt, würde man ihm so nun die nötigen Auftritte ermöglichen. Dadurch ergibt sich allerdings eine Vakanz auf der Bayern-Bank. Als neue alte Nummer zwei wurde daher Sven Ulreich zurückgeholt. Von 2015 bis 2020 hatte der 32-Jährige bereits als Backup für Neuer fungiert, bis er dann ablösefrei zum Hamburger Sportverein wechselte. Beim HSV war Ulreich zwar gesetzt, spielte insgesamt allerdings eine enttäuschende Saison und verpasste so den Aufstieg. Nun zieht es den Keeper ebenfalls ohne Ablöse zurück nach München, wo er zunächst als Nummer zwei und nach der Karriere möglicherweise im Trainerstab eingeplant ist. So haben die Bayern eine mögliche Baustelle schnell und zufriedenstellend geschlossen.

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