FC Bayern: Die Suche nach dem Süle-Nachfolger ist in vollem Gange

Selbst wenn Niklas Süle den FC Bayern nicht im Sommer ablösefrei zur Konkurrenz aus Dortmund verlassen würde, hätte sein derzeitiger Arbeitgeber Bedarf in der Verteidigung. So könnte dies gleich doppelt und dreifach gelten. Kandidaten gibt es viele, wirkliche Favoriten nicht wirklich.

Denn auch über die Cause Süle hinaus besteht eine gewisse Dringlichkeit. Zurückzuführen ist das zum einen auf die ebenfalls ablösefreien Abgänge des letztjährigen Innenverteidiger-Duos Alaba und Boateng, die Verletzungsanfälligkeit von Tanguy Nianzou sowie die durchwachsenen Auftritte von Upamecano und Rechtsverteidiger Pavard. Fällt dann jetzt auch noch der deutsche Nationalspieler weg, gibt es großen Handlungsbedarf im Sommer.

Traditionell greift man in München gerne auf einheimische Nationalspieler zurück und aus diesem Segment gäbe es gleich mehrere Kandidaten. Die Königslösung wäre sicherlich Antonio Rüdiger, dessen Vertrag beim FC Chelsea ausläuft. Allerdings gibt es finanzkräftige Konkurrenten, die wohl ebenfalls beim gebürtigen Berliner genau hinschauen. Lange galt daher Matthias Ginter als Alternative. Völlig erkaltet ist das Interesse wohl nicht, der Gladbacher spielt allerdings für seine Verhältnisse eine eher schwache Saison. Das kann man über den dritten Deutschen nicht behaupten: Nico Schlotterbeck empfiehlt sich beim SC Freiburg derzeit für höhere Aufgaben, hat allerdings auch noch Vertrag bis 2023.

Keine klare Tendenz

Als zeitweise heiße Personalie galt daher Andreas Christensen. Auch der Vertrag des Dänen läuft beim FC Chelsea aus. Christensen hat Bundesliga-Erfahrung und dürfte zumindest günstiger als Rüdiger werden. Auch für den 54-fachen Nationalspieler gibt es allerdings gleich mehrere Interessenten. Ausgang daher offen. Die Gerüchte um Matthijs de Ligt sind hingegen einigermaßen abgekühlt. Der Niederländer wäre zum einen teuer und hat sich zum anderen bei Juve festgespielt. Auch sportlich läuft es zuletzt besser, so dass nur noch wenig für einen Wechsel spricht. Letzter im Bunde und tendenziell eher Außenseiter ist der Brasilianer Bremer, der seit 2018 bei Juves Stadtnachbarn FC Turin unter Vertrag steht. Durch starke Leistungen hat der 24-Jährige zahlreiche Vereine auf sich aufmerksam gemacht. Zwar steht Bremer einem Wechsel trotz Vertrag bis 2024 positiv gegenüber, die Tendenz geht aber klar zu einem Verbleib in Italien. Gerade die beiden großen Mailänder Vereine sollen ihre Fühler ausgestreckt haben.

Ob es nun einer oder gleich mehrere der oben genannten Spieler werden oder der FC Bayern doch eine ganz andere Lösung aus dem Hut zaubert: Die Abwehr wird in der nächsten Saison anders aussehen, vor allem auch, da Julian Nagelsmann wohl gerne dauerhaft auf die Dreierkette setzen würde. Es gibt viel zu tun und ein klarer Favorit zeichnet sich noch nicht ab.

Foto: Alex Grimm/Getty Images