Für den FC Bayern war die USA-Tour ein voller Erfolg. Bei der knappen Niederlage gegen den FC Arsenal sah man trotzdem viel Positives. Auch die beiden Siege über Real Madrid und den AC Mailand haben Vorfreude auf die neue Saison gemacht. Eine Überraschung der Reise war der eigentlich ausgemusterte Jérome Boateng.

Die Konkurrenz für Boateng scheint gewaltig. Niklas Süle ist in der Innenverteidigung gesetzt. Dazu gesellen sich die beiden Neuzugänge Lucas Hernández und Benjamin Pavard. Auch Javi Martínez zeigt starke Spiele in der Abwehr. Nach dem Abgang von Mats Hummels ging man in München davon aus, dass auch Weltmeister Boateng den Verein verlassen würde. Zu gering schien die Chance, einen der drei jungen Innenverteidiger übertrumpfen zu können. Jetzt scheint es, als hätte sich das Blatt gewendet. In den Vereinigten Staaten zeigte der 30-Jährige, weshalb er vor wenigen Jahren noch als bester Verteidiger Europas geadelt wurde. Gegen Ende der vergangenen Saison empfahl Präsident Uli Hoeneß ihm, er möge sich einen neuen Verein suchen. Seine Leistungen schwankten und auch gemeinsame Feierlichkeiten mit der Mannschaft fanden ohne ihn statt.

Lob von Rummenigge

Nun hat wohl ein Umdenken bei Boateng stattgefunden. "Er hat sich innerhalb der Mannschaft sehr positiv verhalten und Pluspunkte gesammelt", lobt Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. Auch Trainer Niko Kovač  geht fest von einem Verbleib des 30-Jährigen aus. Eines hat er seinen Konkurrenten voraus: Nationale wie internationale Erfahrung en masse. Bei voller Fokussierung und Disziplin halten es auch die Bayernfans für keinesfalls ausgeschlossen, dass er zurück zu alter Stärke finden kann. Sollen Süle, Pavard oder Hernández patzen, stünde Boateng bereit. Nach einer äußerst schwachen Saison 2019/20 ist es ihm nur zu wünschen, in München seinen zweiten FC Bayern-Frühling erleben zu dürfen.

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