Nach der verpatzten Generalprobe gegen Union Berlin gehen die Münchner mit gemischten Gefühlen ins Rückspiel gegen Paris SG. Ein Sieg mit mindestens zwei Toren Differenz muss her, um ins CL-Halbfinale einzuziehen. Das Chancen-Feuerwerk im Hinspiel sowie die entspanntere Personalsituation machen Hoffnung auf eine Aufholjagd, die Defensive hingegen bereitetet Sorgen.
Äußerst bitter verlief das Hinspiel für den Rekordmeister. Über weite Strecken des Spiels hatte man den Gegner im Griff und erarbeitete sich ein Chancen-Feuerwerk, in dem man ganze 31 Schüsse (!) auf das gegnerische Tor feuerte. Doch es haperte an der letzten Konsequenz im Abschluss, weshalb die Münchner zusehen mussten, wie die Pariser ihre wenigen Torchancen im Sinne einer europäischen Spitzenmannschaft eiskalt verwerteten und das Spiel für sich entschieden. Im Rückspiel muss sich die Flick-Elf speziell im Abschluss deutlich steigern, um eine realistische Chance auf ein Weiterkommen zu haben.
Goretzka, Hernández und Coman wieder einsatzbereit
Auch die Personalsituation bei den Bayern entspannt sich rechtzeitig vor dem wichtigen Rückspiel. Die zuletzt angeschlagenen Goretzka und Hernández stehen im Kader. Auch der gegen Union ausgewechselte Coman wird wieder zur Verfügung stehen, was den Münchnern im Flügelspiel Mut macht. Das Hinspiel offenbarte eine für die Bayern ungewohnte Schwäche im Abschluss, die man in der bisherigen Saison in der Form eher selten beobachten konnte. Auch wenn mit Weltfußballer Lewandowski der erfolgsreichste Torschütze verletzungsbedingt ausfällt, so besitzt man dennoch genug Klasse in der Mannschaft, um deutlich mehr aus den zahlreichen Chancen zu generieren. Sollten die Münchner im Rückspiel eine ähnliche Leistung zeigen und kaltschnäuziger vor dem Tor agieren, so ist ein Weiterkommen nicht unrealistisch. Da man in der Liga des Öfteren nach Rückständen zurückkommen konnte, ist der Flick-Truppe auch eine Aufholjagd in Paris zuzutrauen. Sorgen bereitet allerdings die instabile Defensive aus dem Hinspiel, die jetzt im Rückspiel eine Reaktion zeigen und unter Druck beweisen muss, dass sie der gefährlichen PSG-Offensive standhalten kann. Allerdings wird es, wie so oft in der Königsklasse, auf die Tagesform sowie Mentalität ankommen. Der Rekordmeister muss eine Balance zwischen Defensive und Offensive finden, vor allem in der Konterabsicherung muss man gegen die pfeilschnelle PSG-Offensive wachsam sein, um nicht in ähnliche Konter wie im Hinspiel hineinzulaufen. Es bleibt abzuwarten, wie die Münchner ins Spiel finden werden und ob ihnen die Aufholjagd gelingen wird – wenn es aktuell einer Mannschaft in Europa zuzutrauen ist, dann dem Sextuple-Gewinner Bayern, allerdings wird es alles andere als eine leichte Aufgabe werden.
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