Im letzten, tabellarisch bedeutungslosen, CL-Gruppenspiel gegen den FC Barcelona peilt der Rekordmeister die perfekte Gruppenphase an. Neben der Siegprämie hat das Spiel, zumindest aus Sicht von Barcelona und Mitkonkurrent Benfica, auch eine sportliche Relevanz. Große Rotationen sind daher nicht zu erwarten.

Fünf Spiele, fünf Siege und den Gruppensieg schon eingetütet – für den Rekordmeister läuft auch in dieser CL-Saison alles nach Plan. Mit acht (!) Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten FC Barcelona (7 Punkte), könnte man daher leicht zu der Auffassung kommen, dass das letzte Spiel keinen großen Stellenwert besitzt. Rein tabellarisch und sportlich betrachtet ist dies auch durchaus begründet, wäre allerdings nicht der unerbittliche Ehrgeiz der Bayern, unter anderem auch des neuen Trainers Julian Nagelsmann, der auch im letzten Gruppenspiel gestillt werden muss. Die Siegeslust ist allerdings nicht das Einzige, was das auf dem ersten Blick unbedeutend erscheinende Aufeinandertreffen mit Barcelona attraktiv gestaltet. Angesichts der weiterhin anhaltenden Corona-Pandemie und der mittlerweile im Freistaat Bayern angeordneten Geisterspiele, ist auch der Rekordmeister finanziell, aufgrund der fehlenden Zuschauereinnahmen, gebeutelt. Mit einer in dieser Saison dotierten Siegprämie von drei Millionen Euro hat das Heimspiel gegen den FC Barcelona somit auch einen finanziellen Anreiz, weshalb Nagelsmann gewillt sein sollte, auch das letzte Gruppenspiel und die damit verbundene perfekte Gruppenphase mit sechs Siegen aus sechs Spielen unter Dach und Fach zu bringen.

"Bestmögliche Mannschaft wird spielen"

War vor einigen Tagen noch die Rede von einer B-Elf, so wird der Rekordmeister, wie Nagelsmann auf der PK nochmals klarstellte, mit der bestmöglichen Mannschaft in der Allianz Arena an den Start gehen. Die Position neben Corentin Tolisso im zentralen Mittelfeld wird man jedoch angesichts der Verletzung von Goretzka neu besetzen müssen. Hier stünden mit Jamal Musiala sowie Marc Roca zwei Akteure zur Verfügung. In der Innenverteidigung dürfte Niklas Süle wieder in die Startformation für den angeschlagenen Lucas Hernández rotieren, der zwar im Kader steht, aber keine Option für die Startelf sein wird. In der Offensive hingegen hat Julian Nagelsmann kaum Optionen. Serge Gnabry wird aufgrund von Problemen im Adduktorenbereich fehlen. Somit dürften mit Kingsley Coman und Leroy Sané die Außenpositionen bereits vergeben sein. Auch ein Einsatz für Choupo-Moting kommt noch zu früh. Dennoch deutet Vieles darauf hin, dass die Münchner auch das letzte Spiel mit der nötigen Seriosität angehen werden. Dies ist auch der richtige Ansatz, zumal es in Gruppe E im Fernduell zwischen Benfica und Barcelona noch um den Einzug in das CL-Achtelfinale geht. Personell sind im Vergleich zum Dortmund-Spiel vom Wochenende keine großen Rotationen zu erwarten, weshalb man dem Vorwurf einer möglichen Wettbewerbsverzerrung aus dem Weg gehen würde.

Foto: David Ramos/Getty Images