Mit dem deutlichen 4:0-Sieg im Südschlager gegen den VfB Stuttgart setzten die Münchner ein Ausrufezeichen im Meisterschaftskampf. Was dabei auffällt: Die zuletzt unruhigen Wochen an der Säbener Straße scheinen bei den Spielern kaum Spuren hinterlassen zu haben. Neben der spielerischen Klasse stimmte auch der Kampfeswille und die Moral, was dem direkten Meisterschafts-Kontrahenten RB Leipzig im Hinblick auf das kommende Spitzenspiel nach der Länderspielpause Sorgen bereiten dürfte. Jedoch macht die jüngste Bilanz der "Roten Bullen" gegen die Münchner Hoffnung auf ein spannendes Spitzenspiel.
Speziell nach der Triple-Saison hatte man als neutraler Fußballfan die Hoffnung, dass die Bayern, angesichts der vielen Spiele in der vergangenen Saison sowie der kurzen Saisonvorbereitung, im Meisterschaftskampf straucheln könnten. Tatsächlich zeigten die Münchner Schwächephasen, die sich maßgeblich durch Defizite in der Defensive charakterisierten und vor allem zu Beginn der Rückrunde auch zu einigen Patzern führten, wie das überraschende Pokal-Aus gegen Holstein Kiel. Eine zweite Schwächephase trat dann nach der Klub-WM ein, als man gegen Aufsteiger Bielefeld Punkte liegen ließ sowie nach einem schwachen Auftritt in Frankfurt völlig verdient den Kürzeren zog. Jedoch scheinen die Münchner seit dem deutlichen Sieg im Achtelfinal-Hinspiel in Rom richtig ins Rollen zu kommen, was durch den starken Auftritt in Unterzahl gegen VfB Stuttgart bestätigt wurde. Ins kommende Spitzenspiel geht man daher mit breiter Brust sowie einem Vorsprung von vier Punkten. Allerdings steht ein Umbau in der Defensive bevor, was eine Chance für Leipzig sein könnte.
Richtungsweisendes Spiel in Leipzig
Als Bayern-Jäger Nummer eins hat sich RB Leipzig in den letzten Wochen herauskristallisiert. Die Roten Bullen spielen eine starke und vor allem, im Gegensatz zu anderen Kontrahenten, konstante Bundesliga-Saison mit wenigen Ausrutschern. Die Nagelsmann-Elf ist in der Liga seit zehn Spielen ungeschlagen und steht zurecht nur vier Punkte hinter den Bayern auf dem zweiten Platz. Im richtungsweisenden Spiel um die Meisterschaft dürften die Roten Bullen daher alles in die Waagschale werfen, um den Rekordmeister ins Stolpern zu bringen. Was den Leipzigern Mut machen sollte ist ihre jüngste Bilanz gegen die Bayern: In den vergangenen fünf Bundesliga-Spielen gingen die Münchner lediglich einmal als Sieger vom Platz, und zwar am 19. Dezember 2018 durch einen knappen 1:0-Heimerfolg. Es ist daher von einem spannenden und knappen Spitzenspiel auszugehen, welches unter Umständen durch kleine Fehler entschieden werden könnte. Hinzu kommt, dass die Münchner den rotgesperrten Alphonso Davies sowie den gelbgesperrten Jérôme Boateng in der Defensive ersetzen müssen. Vieles spricht dafür, dass die zuletzt wenig eingesetzten Niklas Süle und Lucas Hernández in die Startelf rotieren. Inwiefern die Umbaumaßnahmen in der Defensive das Spiel der Münchner beeinflussen werden, bleibt abzuwarten.
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