Die Diskussionen rund um den Zoff um Manuel Neuer und den FC Bayern gehen in die nächste Runde. Auf der einen Seite stehen angebliche Forderungen von Neuer, auf der anderen das Dementi des Torhüters. Was komplett fehlt, ist eine Stellungnahme des Vereins. Klar ist nur: Irgendjemand trägt Interna nach draußen. Wer? Das weiß derzeit noch niemand.
Die Forderungen von Manuel Neuer waren vor einigen Tagen publik geworden: Ein Vertrag bis 2025 und ein Jahresgehalt von mehr als 20 Millionen Euro. Der Haken an dieser Geschichte: Der Keeper sagte mittlerweile, dass diese Details gar nicht stimmen sollen. Es wird noch ein wenig kurioser, denn: Die Quelle dieser Infos war die Bild-Zeitung. Und wem gab Neuer das Aufklärungs-Interview, dass die genannten Forderungen angeblich nicht stimmen würden? Genau, ebenfalls der Bild-Zeitung. Was das zu bedeuten hat und ob der Keeper die Wahrheit sagt, weiß niemand. Fakt aber ist: Irgendjemand muss zu diesen Zahlen gekommen sein, auch, wenn Neuer sie jetzt dementiert.
Salihamidžić am Pranger
Neuer muss aktuell vor allem an sein Image denken. Mitten in der Corona-Krise sickert durch, dass er mehr als 20 Millionen Euro verdienen will? Das rückt ihn in ein sehr schlechtes Licht. An den Verhandlungen nehmen sein Berater Thomas Kroth, Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić teil. Kroth ließ natürlich sofort verlauten: ER plaudere nichts aus. Kahn ist ein großer Fan von Manuel Neuer und galt schon immer als verschwiegen. Bleibt also Sportdirektor Salihamidžić. Ist er die undichte Stelle? Wieso geben die Bayern kein Statement ab und lassen die Behauptung von Neuer im Raum stehen? Der Druck auf Salihamidžić wächst dadurch enorm. Allerdings ist auch nicht klar, ob Neuer nur zurückrudert, um in der Öffentlichkeit keinen gierigen Eindruck zu erwecken. Vielleicht sollten die Verantwortlichen an der Säbener Straße langsam aber sicher Stellung zum Vorfall Manuel Neuer beziehen.
Foto: Lars Baron/Getty Images