Der FC Chelsea fremdelt dieser Tage. Das jüngste 1:2 beim bislang punkt- und torlosen Schlusslicht Crystal Palace liefert einen erneuten Tiefpunkt, nachdem man nun bereits drei Niederlagen nach acht Spieltagen einstecken musste. Trainer Antonio Conte sucht mit seiner Mannschaft weiter nach Konstanz – denn zwischen Gala-Auftritten wie dem Champions-League-Erfolg bei Atlético Madrid und den biederen Liga-Auftritten liegen Welten.
Chelsea bekommt insbesondere Probleme, wenn der jeweilige Gegner das 3-4-2-1 System des amtierenden Meisters aufschlüsselt und die hieraus resultierenden Schwachstellen nutzt. Einen Plan B hat Chelsea offenbar nicht – stattdessen fordert Conte im Sportmagazin "kicker" aus dem bestehenden System heraus "Lösungen zu finden, keine Ausreden".
Zu viel Geld für zu wenig Qualität?
Leichter gesagt, als getan. Denn im Grunde wurde der Meisterkader der Vorsaison nicht ausreichend verstärkt. Die Lücke, die Diego Costa durch seinen Abgang hinterlassen hat, kann 62-Millionen Mann Álvaro Morata was die reine Torquote (7 Spiele/ 6 Tore) angeht zwar füllen, aber der Spielstil Costas geht Chelsea gerade in engen Begegnungen noch ab.
Die anderen Neuzugänge, allen voran Tiemoué Bakayoko und Danny Drinkwater, suchen noch nach ihrer Form. Der Wechsel von Nemanja Matic zu Manchester United hat ein noch zu füllendes Vakuum im Chelsea-Mittelfeld hinterlassen. Durch den Ausfall von N’Golo Kanté brach der Conte-Elf zudem der nicht zu ersetzende Sechser weg.
Es bleibt spannend an der Stamford Bridge. Aktuell scheint Conte entschlüsselt – aber vielleicht lehrt der Italiener in den kommenden Wochen und Monaten ja alle eines Besseren. Denn Titel werden bekanntlich nicht im Herbst vergeben.