Wenn morgen um 21 Uhr in Lissabon der Anpfiff ertönt, blickt die Fußballwelt gespannt auf die beiden Halbfinalisten. Paris St. Germain auf der einen, RB Leipzig auf der anderen Seite, da ist doch eigentlich schon sicher, wer das Endspiel erreicht, oder? Aus deutscher Sicht wird die Partie ungemein spannend, denn tatsächlich erwarten nicht wenige ein schwarz-rot-goldenes Finale!
Der Reihe nach: Uns erwarten zwei deutsch-Französische Halbfinals. Während am Mittwoch Bayern München auf Olympique Lyon trifft, stehen sich morgen RB Leipzig und Paris St. Germain gegenüber. Auf den ersten Blick sagt wohl jeder Fußballfan: Klar, im Finale treffen sich Bayern und PSG. Ein Hammer-Gegner also für die Münchner. Aber steht er wirklich schon fest? Natürlich ist RB morgen der krasse Außenseiter. Rekonstruieren wir aber einmal den Weg, den die Sachsen schon erfolgreich beschritten haben. Im Achtelfinale traf man auf die Tottenham Hotspurs, am Ende stand in der Endabrechnung ein 4:0. Vor einigen Tagen bestritt Leipzig das Viertelfinale gegen Atlético Madrid.
Deshalb packt es Leipzig
Für viele waren die Spanier mit ihrer extrem schwierigen, defensiven Spielweise ein Titelfavorit, doch die Bullen zogen ihnen den Zahn und bejubelten nach einem 2:1 das Halbfinale. Nun wartet also Paris mit seinen zahlreichen Superstars. Unschlagbar? Mit Nichten. Das erste Pflichtspiel nach der langen Corona-Pause bestritten sie am 31. Juli im Pokalfinale gegen Lyon, nach einem 0:0 gewannen sie wenig überzeugend im Elfmeterschießen. Im Viertelfinale der Königsklasse lagen sie gegen Atalanta Bergamo bis zur letzten Spielminute zurück, ehe sie die Partie doch noch drehten. Leipzig dagegen zeigte sich bestens eingespielt, sogar ohne Timo Werner glückten zwei Tore gegen das Bollwerk von Atlético. Die Sachsen haben gezeigt: Wer uns unterschätzt, der fliegt. Somit würde es morgen Abend niemanden wundern, wenn es heißt: Der erste Finalist kommt aus Deutschland!
Foto: Lluis Gene/Getty Images