In Italiens höchster Spielklasse könnte es in dieser Spielzeit erstmals seit langem wieder ein offenes und dementsprechend langes Titelrennen geben. Serienmeister Juventus ist zwar mit 19 Punkten aus sieben Partien bestens in die Spielzeit gestartet, hat aber insbesondere in Form des SSC Neapel einen ebenwürdigen Widersacher gefunden. Und auch Inter Mailand meldet sich zurück an Italiens Spitze – mit alten Tugenden und neuem Geist.
Nein, eine Schande war es für die „Alte Dame“ Juventus nun bestimmt nicht, am letzten Sonntag gegen Atalanta Bergamo beim 2:2-Remis erstmals Punkte liegen zu lassen. Und doch sorgte besagte Punkteteilung dafür, dass Juventus nun erst einmal zwei Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter aus Neapel aufweist. Aber auch in dieser Saison wird der Titel nur über die Mannschaft von Massimiliano Allegri führen. Allen voran Ausnahmestürmer Paolo Dybala zeigte mit bereits zehn Toren, dass er keinerlei Saisonanlaufschwierigkeiten hat.
Am Fuße des Vesuv beginnt das Träumen
Komplett schadlos hielt sich bislang der SSC Neapel. Sieben Spiele, sieben Siege und ein überragender Dries Mertens sorgen für die aktuelle Tabellenführung. Der bärenstarke Belgier hat bereits sieben Treffer erzielt und sticht somit aus der ohnehin besten Offensive der Liga (25 Tore) nochmals positiv heraus. Aber auch die Außenstürmer Lorenzo Insigne (2 Tore) und José Callejon (4 Tore) sorgen dafür, dass Neapel extrem unberechenbar daherkommt und man inzwischen vom ersten Scudetto seit 1990 träumen darf.
Mailand ist wieder sexy
In Italiens Modehauptstadt wiederrum sorgen sowohl Inter als auch der AC dafür, dass die tristen letzten Jahre wohl der Vergangenheit angehören werden. Gerade Inter, noch immer einziger „Dino“ der Serie A, wusste im Sommer mit eher weniger namhaften Transfers doch Großes zu bewirken. Der Brasilianer Dalbert, der Slowake Milan Skriniar und der Uruguayer Matías Vecino gehören allesamt schon zum Stammpersonal der Nerazzuri und sorgten in Kombination mit dem etablierten Stoßstürmer Mauro Icardi (6 Tore) für einen starken Saisonstart mit 19 Punkten. Mit erst drei Gegentreffern stellt Inter zudem die stärkste Defensive der Serie A.
Doch auch der Stadtrivale vom AC Mailand konnte bemerkenswert gut starten, wenngleich die Rossoneri zuletzt mit den Niederlagen gegen den AS Rom und bei Sampdoria Genua etwas abreißen lassen mussten. Um den erfahrenen Neuzugang Leonardi Bonucci und Ausnahme-Torwarttalent Gianluigi Donnarumma scheint sich auch hier wieder eine Generation zu entwickeln, die in Zukunft für so manchen Paukenschlag sorgen dürfte.
Benevento in Not
Noch gänzlich ohne Punktgewinn steht nach sieben Spieltagen Aufsteiger Benevento Calcio da. Bei 2:18-Toren muss man sich ernsthaft Sorgen um die Mannschaft von Marco Baroni machen. Aber auch die Mitaufsteiger Hellas Verona (3 Punkte) und SPAL Ferrara (5 Punkte) sind alles andere als überragend in Italiens Eliteklasse gestartet.
Torjägerkanone: Dybala, Immobile, oder doch wer anders?
Dem bereits genannten Paolo Dybala (10 Tore) von Juventus Turin kann derzeit nur der Ex-Dortmunder Ciro Immobile (9 Tore) so wirklich folgen. Doch auch die thematisierten Dries Mertens (7 Tore), Mauro Icardi (6 Tore) sowie der ehemalige Wolfsburger Edin Dzeko (7 Tore) werden die Jagd auf Dybala für noch keinesfalls gescheitert erklären.