0:0! Zähe Nullnummer zwischen Türkei und Italien – Sorge um Ozan Kabak

Im vorletzten Test vor der Europameisterschaft hat sich die türkische Nationalmannschaft zu einem torlosen Remis in Italien gerungen. Überschattet wurde die Nullnummer von einer möglicherweise schweren Verletzung von Innenverteidiger Ozan Kabak, der nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung um die EM-Teilnahme bangen muss.

Für den vorletzten Test vor dem EM-Start in zwei Wochen bot Türkei-Trainer Vincenzo Montella vor Torwart Bayındır die Viererkette um Celik, Bardakcı, Kabak und Müldür. Davor bildeten Çalhanoğlu, Ayhan, Yıldız, Yazıcı – und Achtung – Debütant Aydin von Alanyaspor das Fünfer-Mittelfeld. Als alleinige Spitze begann Yılmaz.

Vor zahlenmäßig ordentlicher, stimmungsmäßig aber ausbaufähiger Kulisse in Bologna starteten beide Teams eher beschwerlich in die Partie. Italien versuchte von Beginn an zwar die Kontrolle zu übernehmen, die Türkei stand defensiv aber stabil, schaffte es auch oft durch Gegenpressing, den Ball früh zu erobern. Weil auf beiden Seiten aber zu viele Fehler im Spiel nach vorne fabriziert wurden, blieb es über weite Strecken maximal bei Halbchancen. Die erste echte Torannäherung verzeichnete Italien-Kapitän Pellegrini (19.) mit einem Freistoß aus rund 20 Metern aufs Tordach – Bayındır wäre aber wohl zur Stelle gewesen. Durchaus Glück hatte der türkische Schlussmann dann, als Stürmer Retegui (23.) eine scharf an den ersten Pfosten getretene Dimarco-Ecke nicht über die Linie drückte. Im Gegenzug drückte Ayhan einen Eckball von der Çalhanoğlu von der linken Seite nur knapp übers Tor (24.).

Der unrühmliche Höhepunkt des ersten Durchgangs dann wenige Minuten vor der Pause: In einem eigentlich harmlosen Zweikampf verletzte sich Kabak folgenschwer, der dann auch per Trage vom Feld gebracht werden musste. Für den nun um die EM-Teilnahme bangenden Hoffenheimer kam Demiral auf den Rasen. Praktisch mit dem Pausenpfiff hatte die Milli Takim dann nochmal Dusel, als Cristante (45.+2) eine Pellegrini-Ecke nur an den rechten Außenpfosten nickte.

Italien erhöht den Druck, aber die Türkei verteidigt gewissenhaft

Nach der Pause tauschte das Montella das erste Mal freiwillig und brachte Ömür für den bemühten, aber nicht wirklich auffälligen Aydin. Dem italienischen Ballbesitz etwas ergebend, zog sich die Türkei in der zweiten Halbzeit immer mehr zurück. Dimarco setzte sich auf der linken Seite durch, bediente Retegui, der aber am erstmals wirklich eingreifenden Bayındır scheiterte (52.). Rechts im Strafraum verpasste anschließend der auf italienischer Seite eingewechselte Zaccagni (57.) eine gute Abschlussgelegenheit, ehe Retegui (59.) einen Seitfallzieherversuch deutlich drüber setzte. Auf Seiten der Montella-Elf war es lediglich eine Direktabnahme von Demiral (64.) in Folge einer Çalhanoğlu-Ecke die für marginale Gefahr sorgte. Bis in die Schlussphase hinein verteidigte die Türkei gewissenhaft, ließ gegen dominante Italiener kaum etwas zu, kam aber auch selbst zu selten zu Offensivaktionen.

Kommenden Montag steht für die Türkei dann die EM-Generalprobe in Warschau gegen Polen an, ehe am 18. Juni das Turnier in Deutschland mit dem ersten Gruppenspiel gegen Georgien beginnt.

Foto: Gabriele Malatini / Getty Images