Die Türkei steht im Viertelfinale der EM! Merih Demiral (1./59.) köpfte die Türken in die nächste Runde. Österreich schaffte die Wende nicht mehr. Demiral erzielte übrigens das schnellste Tor in einem K.o.-Spiel der EM.
Insgesamt fehlten drei Spieler auf beiden Seiten mit Gelbsperre: Bei Österreich lediglich Wolfsburgs Offensivakteur Wimmer, bei den Türken mit Innenverteidiger Akaydın und Mittelfeldstratege Çalhanoğlu.
Bei der Türkei stellt Coach Vincenzo Montella nach dem 2:1- Erfolg gegen Tschechien in der Gruppenphase dreimal um, zweimal aufgrund der Gelb-Sperren. Akaydın, Çalhanoğlu und Özcan (Bank) wurden durch Bardakçı (nach Gelbsperre), Ayhan und Kökcü ersetzt. Im Vergleich zum 3:2 gegen die Niederlande am 3. Spieltag der Gruppenphase tauscht Österreichs Coach Ralf Rangnick auf vier Positionen: Statt Wöber, Prass, Grillitsch und dem gesperrten Wimmer spielen Danso, Mwene, Laimer sowie Baumgartner.
Gülers Eckball lässt Österreich erstarren
Die Türkei ging in Leipzig überraschend wie sehr früh in Führung! Nach einem Eckball von links trudelt der Ball an den zweiten Pfosten, wo Baumgartner gerade noch rettet, aber Posch anschließt. Von diesem prallte die Kugel aufs Tor, Pentz rettete gerade noch, bevor der Ball mit vollem Durchmesser über der Linie rollte. Doch Merih Demiral (1.) donnerte die Kugel im Nachschuss aus kurzer Distanz unter die Querlatte – 1:0 für die Türkei! Die Partie wurde nun bissiger wie aktionsreicher. Österreich hatte die Antwort beinahe parat, doch Baumgartner konnte die Kugel am Pfosten nicht ins Tor bugsieren, zuvor trudelte das Leder im Fünfmeterraum gefährlich durch die türkische Abwehr bis zu Baumgartner. In der 25. Spielminute köpfte Demiral die Güler-Ecke über das Tor.
Knappe Kiste für die Türkei
Nach hochdramatischer Anfangsphase mit mehreren guten Chancen, vor allem aber historisch frühen Führung für die Türkei nach nur 57 Sekunden, ging es mit einem knappen 1:0 für die Türken in die Halbzeit. Österreich hatte danach etwas mehr Spielanteile, erzeugte aber gegen die zumeist gut postierte Montella-Elf nur wenig Gefahr.
Österreich schafft die Wende nicht mehr
Nach dem Pausenpfiff wechselte Rangnick Gregoritsch und Prass für Schmid und Mwene ein. Fortan erhöhte Österreich den Druck spürbar. Die Türken lauerten auf Konter. In der 51. Spielminute scheiterte Arnautovic nach einem Steckpass an Günok, der übrigens in der Nachspielzeit das 2:2 meisterhaft parierte. Aber der Reihe nach. In der 59. Spielminute köpfte jedoch Demiral erneut nach einem Güler-Eckball zum 2:0! Die Österreicher erwische es also wieder einmal. Doch diesmal hatte die Rangnick-Truppe die Antwort parat. Gregoritsch verkürzte (66.) auf 1:2 und die Partie bot Dramatik wie Action zugleich. In der 84. Spielminute scheiterte Baumgartner und Barış Alper Yılmaz hätte in der 89. Spielminute das Spiel entscheiden können. Vielmehr war aber Österreich über Baumgartner am 2:2 dran, den Günok heldenhaft rettete. Nun treffen die Türken im Viertelfinale auf die Niederlande.
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