Nach dem enttäuschenden, torlosen Auftritt in Wales hat die Türkei gegen Island die richtige Reaktion gezeigt, hat vor allem Kerem Aktürkoğlu eine Reaktion gezeigt. Der Flügelstürmer überragte beim 3:1-Sieg am Montagabend in Izmir mit einem Dreierpack und sorgte damit im Alleingang für die Tabellenführung in der Gruppe.
Gegenüber dem torlosen Unentschieden gegen Wales am vergangenen Freitag nach Türkei-Trainer Vincenzo Montella umfassende Änderungen vor. Barış Alper Yılmaz (Rotsperre) und Çağlar Söyüncü (grippaler Infekt) fielen aus, Kaan Ayhan, Kenan Yıldız, Orkun Kökçü und Zeki Çelik saßen zudem auf der Bank. In die Startformation rückten dafür: Umut Nayir, Merih Demiral, Hakan Çalhanoğlu, İrfan Can Kahveci, Kerem Aktürkoğlu und Eren Elmali.
War die Türkei zuletzt noch dem aggressiven Frühstart der Waliser ausgesetzt, startete man in Izmir nun selbst forsch in die Partie. Über die rechte Seite wurde Nayir nicht richtig angegangen, auch beim Zuspiel auf Aktürkoglu wirkten die Isländer noch nicht richtig anwesend. Aktürkoglu (2.), der erst vor wenigen Tagen zu Benfica Lissabon wechselte, drehte sich einmal um die eigene Achse und schob platziert in die rechte untere Ecke ein. Im Vergleich zum Nations-League-Auftakt am Freitag zeigten die Halbmond-Sterne einen deutlich verbesserten ersten Halbzeit-Auftritt, verpassten es aber, schnell ein zweites Tor nachzulegen. Der immer anspielbare und oft schon schussbereite Güler wurde mehrmals im letzten Moment am Abschluss gehindert, Nayir (19.) vergab indes eine vielversprechende Gelegenheit per Kopf.
Island, das schwer ins Spiel fand, sich aber sukzessive besser zurechtfand, schlug dann kurz vor der Pause nach einem Standard zurück. Bei Gudmundssons scharfer Hereingabe von rechts an den scharfen Pfosten ging Palsson (37.) – im Gegensatz zur türkischen Defensive – energisch Richtung Ball und lenkte diesen in die lange Ecke. Mit dem 1:1 ging es dann auch in die Pause.
Aktürkoğlu schwingt ein zweites und drittes Mal den Zauberstab
Zum Start der zweiten Halbzeit brachte Montella Kökçü für den noch nicht ganz fitten Çalhanoğlu. Doch es war weiter vor allem ein Akteur, der zu begeistern wusste: Kerem Aktürkoğlu. Der Neu-Lissaboner mit dem Spitznamen Harry Potter schwang kurz nach dem Seitenwechsel ein zweites Mal den Zauberstaub. An Ausgleichstorschütze Palsson zog der Flügelstürmer locker vorbei und traf dann aus 22 Metern per Schlenzer traumhaft in den Winkel (52.). Kurze Zeit später traf der 25-Jährige im Eins-gegen-Eins gar zum vermeintlichen Hattrick, der Treffer wurde aber wegen einer Abseitsposition zuvor wieder einkassiert. Kurz vor dem Ende aber dann doch noch der Dreierpack für den alles überragenden Akteur: Steil von Güler bedient, zog Aktürkoğlu nochmal den Turbo an und traf dann ebenso genial per feinem Heber zum 3:1-Endstand.
Mit dem ersten Sieg in der neuen Nations-League-Saison springt die Türkei an die Spitze der Gruppe 4 in Liga B. Nächster Gegner ist dann am 11. Oktober Montenegro, das parallel 1:2 zu Hause gegen Wales verlor.
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