Die Türkei hat seinen Angstgegner Lettland denkbar knapp aber mit einem leistungsgerechten 3:2 geschlagen. Weil Armenien im Parallelspiel Wales mit einem überraschenden 4:2 (!) schlug, geht die Türkei in das Duell gegen Wales am kommenden Montag mit einem Vorteil.

Diesen Freitagabend vergessen die Türkiye-Fans nie mehr. Gegen Lettland war das EM-Qualifikationsspiel wie erahnt auf Messers Schneide. Doch überraschender war an diesem Abend, dass Armenien mit einem 4:2-Auswärtssieg Wales regelrecht historisch schockte. Die Türkei machte sich dagegen das Leben wie so oft schwer: Zunächst mogelte Abdülkerim Bardakçı (22.) den Ball über die Torlinie zum verdienten 1:0. Vorausgegangen war dem Treffer eine Freistoß-Flanke von CL-Finalist Hakan Çalhanoğlu, die Merih Demiral mustergültig zum Torschützen in die Mitte ablegte. Der Verteidiger köpfte dann per Kopf zur Führung.

Emsis köpft zum 1:1

Nach dem Pausenpfiff kam Lettland dafür perfekt aus der Kabine. Emsis (51.) köpfte nach einer Gutkovaskis-Flanke zum schockenden 1:1. Keeper Mert Günok hatte keine Chance, den Ball aus der kurzen Distanz abzuwehren. Die Antwort der Türkei kam jedoch prompt: Benfica-Kicker Okay Kökçü schickte Cengiz Ünder (61.), der entgegen der Laufrichtung von Purins bravourös vollendete. Doch für Lettland kam es dicker. Ausgerechnet Emsis der das 1:1 erzielte, sah die Ampelkarte (82.) und die Hausherren hatten nun eine noch größere Aufgabe vor der Brust.

Das Spiel erinnert an Last-Minute-Türken von 2008

Belohnt wurde Lettland für den unermüdlichen Einsatz in der 90.+4 Minute. Krollis legte im Strafraum auf Tobers ab, der das Ergebnis mit einem strammen Schuss eiskalt auf 2:2 stellte. Alles sah erneut nach einem blamablen Punktverlust der Türken aus, doch die Last-Minute-Türken erwachten einmal mehr zum Leben. Barış Yılmaz flankte in die Strafraummitte, Schlussmann Purins faustete nicht wie vorgesehen und Irfan Kahevci (90.+5) nickte zum 3:2-Endstand ein.