Das international renommierte Sport-Magazin "The Athletic" hat eine Top-Ten-Liste mit den zehn besten Spielen der diesjährigen EM herausgegeben. Die Türkei ist mit gleich zwei Auftritten in den Top-Fünf der Liste vertreten. 

Die EM ist vorbei und die Beobachter ziehen so allmählich ihr Resümee. Darunter ist auch das international viel beachtete Sportmagazin "The Athletic", das zur "New York Times" zählt. Dort hat man nun eine Liste der vermeintlich besten/unterhaltsamsten Spiele der Europameisterschaft 2024 zusammengestellt. Offenbar wusste nicht zuletzt die türkische Nationalmannschaft zu unterhalten, ist diese doch mit gleich zwei Spielen in den Top-Fünf der Liste vertreten.

Die zehn besten Spiele der EM 

10. Slovenien 1:1 Serbien (Gruppenphase)
9. Belgien 0:1 Slowakei (Gruppenphase)
8. Spanien 1:0 Italien (Gruppenphase)
7. Kroatien 2:2 Albanien (Gruppenphase)
6. Georgien 2:0 Portugal (Gruppenphase)
5. Österreich 1:2 Türkei (Achtelfinale)
4. Spanien 2:1 England (Finale)
3. Niederlande 2:3 Österreich (Gruppenphase)
2. Türkei 3:1 Georgien (Gruppenphase)
1. Spanien 2:1 Deutschland (Viertelfinale)

Türkei gegen Österreich das beste Achtelfinale 

Schaut man sich die Partien der Türkei an, verwundert es tatsächlich wenig, dass gleich zwei davon in dieser Top-Ten auftaucht. Das Achtelfinale gegen Österreich war eines der großen Highlights der ersten K.o.-Runde, da die Österreicher bis dahin ein super Turnier gespielt hatten und als klare Favoriten galten, während die Türken ohne ihren Kapitän Hakan Çalhanoğlu antreten mussten.

Hier spielten sich vor allem Arda Güler und Merih Demiral in den Vordergrund. Während der junge Spielmacher beide Treffer seines Teams durch tolle Eckstöße einleitete, war es der Innenverteidiger, der sich als Doppeltorschütze feiern lassen konnte. Ein wenig überschattet wurde die muntere Partie durch den Wolfsgruß-Eklat rund um Merih Demiral, die zu einer Zwei-Spiele-Sperre des 26-Jährigen führte.

Türkei gegen Georgien das beste Vorrundenspiel 

Die Partie Türkei gegen Georgien wurde bereits früh von Experten als eines der besten Spiele dieses Turniers eingestuft: Dieses Spiel war durch hohe Intensität, Leidenschaft, Tempo und allgemein offensive Ausrichtung beider Mannschaften geprägt. Beide Mannschaften spielten schnörkellos nach vorne und beide Mannschaften machten viele Fehler im Mittelfeld, was zu zahlreichen Gegenangriffen führte.

Mert Müldür und Arda Güler schossen dabei zwei der schönsten Treffer des Turniers, während die Torhüter auf beiden Seiten für spektakuläre Paraden sorgten. Tief in der Nachspielzeit rettete Samet Akaydin noch einen georgischen Abschluss von der Linie, während im Gegenzug Kerem Aktürkoğlu durch einen Sprint über den ganzen Platz für die Entscheidung sorgte. Zudem war die Stimmung im Dortmunder Stadion 90 Minuten einfach überragend gewesen.

Deutschland gegen Spanien hielt alles, was man sich als neutraler Zuschauer erhoffte 

Die Partie Deutschland gegen Spanien wurde bereits im Vorfeld von vielen Experten als vorgezogenes Finale betrachtet, da in diesem Viertelfinale die bis dato beiden besten Mannschaften des Turniers aufeinandertrafen und die (zumindest neutralen oder spanischen) Zuschauer wurden nicht enttäuscht:

Während die erste Hälfte noch von Vorsicht geprägt war, schossen die Spanier direkt nach der Pause das 1:0, was wiederum einen fast 40 Minuten andauernden Sturmlauf der Deutschen zur Folge hatte, die dann kurz vor Schluss durch Florian Wirtz zum Ausgleich kamen. In der Verlängerung waren die Deutschen die längste Zeit besser, hatten Chance um Chance und drängten auf die Entscheidung. Aufreger der Partie war ein nicht gegebener Handelfmeter, der viele Beobachter ratlos zurückließ, warum er nicht gegeben wurde.

Die Partie endete dann mit einem Stich ins Herz der Gastgeber, als Mikel Merino in der 119. Spielminute einen der vielleicht schönsten Kopfbälle der Fußballgeschichte zum 2:1 Siegtreffer für die Spanier einschob, die das ganze Turnier später gewinnen und sich zum unterm Strich hochverdienten Europameister krönen konnten.

Deutschland war dabei während des ganzen Turniers die einzige Mannschaft gewesen, die Spanien nicht innerhalb von 90 Minuten bezwingen konnte, und gegen die "La Furia Roja" auch etwas Glück brauchte. Von der spielerischen Klasse, der Stimmung und den denkwürdigen Momenten her war dies eindeutig das objektiv beste Spiel des Turniers.

Foto: Ina Fassbender / Getty Images