Zwar ist bisher nur Burak Yılmaz aus der türkischen Nationalmannschaft zurückgetreten, das Team von Stefan Kuntz wird aber dennoch ein neues Gesicht bekommen (müssen). In Teil zwei wirft das LIGABlatt einen Blick auf den potenziellen Stamm, Rückkehrer und Neulinge.

Den ersten neuen Spieler können die Fans vielleicht bereits heute Abend gegen Italien bewundern. Der Kölner Salih Özcan, U21-Europameister mit Deutschland, hat sich für die Türkei entschieden und wird in Zukunft auch in international in Rot und Weiß auflaufen. Der 24-Jährige ist im zentralen Mittelfeld zuhause und hat durchaus Chancen auf Spielzeit. Auch Atakan Karazor vom VfB Stuttgart, Cenk Özkacar von OH Leuven und Senkrechtstarter Deniz Undav, der aktuell bei Royale Union Saint-Gilloise spielt und zur nächsten Saison zu Brighton & Hove Albion wechselt, könnten in Zukunft dabei sein. Fest eingeplant ist bereits Ferdi Kadıoğlu, der nur aufgrund einer Blessur nicht gegen Portugal mitwirken konnte. Auf der Problemposition links hinten könnte der Fener-Profi bald bereits zur Stammkraft avancieren. Da mit Abdülkerim Bardakcı und Eren Elmalı zwei weitere mögliche Linksverteidiger und Debütanten ebenfalls ausfielen, musste Berkan Kutlu auf der ungewohnten Position aushelfen und konnte nicht überzeugen. Die beiden gelernten Linksverteidiger Rıdvan Yılmaz und Caner Erkin kamen trotzdem nicht zum Zuge, was durchaus als Fingerzeig des Trainers gewertet werden kann.

Problemstellen Linksverteidiger, Sechs und Sturmzentrum

Erstmals dabei waren in der Vorbereitung auf das Spiel gegen Portugal bereits die Flügelspieler Doğukan Sinik und Yunus Akgün sowie Mittelstürmer Umut Bozok. Von ihnen hat sich Stefan Kuntz bereits ein Bild gemacht und wird sie sicherlich auch bei Gelegenheit testen. Gerade auf den Flügeln herrscht aber bereits aktuell beinahe schon ein Überangebot, so dass Einsatzzeiten hier keinesfalls ein Selbstläufer sind. Hinzu kommen Spieler wie Okay Yokuşlu, Berat Özdemir, Halil Dervişoğlu, İrfan Can Kahveci oder Mert Hakan Yandaş, die der Trainer sicherlich immer noch im Blickfeld hat.

Zwar wird vieles vom gespielten System abhängen, ein Stamm muss allerdings auch unabhängig von der Taktik aufgebaut werden. Eigentlich könnte man meinen, dass nur noch wenige Plätze fraglich sind. Leider lassen die teils unerklärlichen Leistungsdellen daran Zweifel aufkommen. Mit Çakır im Tor, den Innenverteidigern Çağlar Söyüncü und Merih Demiral, Rechtsverteidiger Zeki Çelik, Spielmacher Hakan Çalhanoğlu sowie den beiden Flügelstürmern Aktürkoğlu und Ünder sind theoretisch bereits sieben Positionen fest besetzt. Neben der Besetzung links hinten machen insbesondere die Sechs und das Sturmzentrum noch Sorgen. Quantitativ ist die Auswahl zwar jeweils groß, einen wirklichen Favoriten gibt es aktuell allerdings nicht. Hier wird Stefan Kuntz sehr ausgiebig testen müssen.

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