"Haben die EM 2008 auf der Straße nachgespielt" – die Türkei will auch Niederlande ausschalten!

Erstmals nach 2008, als man sogar bis ins Halbfinale vordrang, dann aber gegen Deutschland knapp scheiterte (2:3), steht die Türkei in der Runde der letzten Acht. Am Samstag gegen die Niederlande soll nächste Coup gelingen. Vorab sprachen Orkun Kökçü und Okay Yokuşlu über den umjubelten Sieg gegen Österreich, Erinnerungen an 2008 und den großen Traum vom Finale. 

Orkun Kökçü …

… über den 2:1-Sieg gegen Österreich und dem damit verbundenen Viertelfinal-Einzug: 


"Es war ein sehr gutes Spiel von uns. Das Tor in der ersten Minute hat uns auch Kraft gegeben. Wenn man mit einem schnellen 1:0 ins Spiel geht, gewinnt man mehr Selbstvertrauen. Nach dem 2:0 waren wir etwas nervös, am Ende hat es unsere Verteidigung aber gut gemacht."

… über die Erinnerungen an die Europameisterschaft 2008:

Ich war sieben Jahre alt und habe alle Spiele mit der Familie geschaut. Mit meinem Bruder habe ich mir immer vorgestellt, wie es wohl wäre, mal an einer Europameisterschaft teilzunehmen und es dann bis ins Halbfinale zu schaffen. Am Tag nach den Siegen gingen wir raus und spielten das Halbfinale und das Viertelfinale noch einmal auf der Straße. Ich erinnere mich tatsächlich noch gut an das Jahr 2008, was mich noch mehr stolz macht."

… über heimliche Träume vom Finale:

"Solche Träume hat man natürlich immer, und die muss man auch haben. Wenn man einen Traum hat, kann man sich darauf konzentrieren und motivierter in die Spiele gehen Mit Ferdi habe ich über dieses Thema gesprochen, wir haben uns den Turnierbaum angeschaut und diskutiert, mit welchen Ländern wir mithalten könnten. Wir sind auf der einfacheren Seite, träumen ist erlaubt."

Okay Yokuşlu:

… über die Heldentat von Torwart Mert Günok in der fünften Minute der Nachspielzeit: 

"Diesen Moment ist schwer zu beschreiben. Der Ball flog über mich hinweg, ich drehte mich um, ich sah den Gegenspieler über Ferdi. Meine Welt wurde schon dunkel. Im nächsten Moment war der Ball am Tor vorbei, ich habe nicht mal gesehen, wie der Ball die Hand von Mert berührte. Mir wurde schnell klar, dass er die Nation gerettet hatte. Ich denke, das wird er noch seinen Kindern und Enkelkindern erzählen. Ich denke, es war eine historische Parade."

Foto: Ronny Hartmann / Getty Images