Einem Bericht der "Bild-Zeitung" zufolge soll Merih Demiral wegen des umstrittenen Wolfsgruß-Jubels im EM-Achtelfinale gegen Österreich für zwei Spiele gesperrt werden. Der türkische Fußballverband TFF hingegen bestreitet diese Aussage.
Merih Demiral hat im EM-Achtelfinalspiel gegen Österreich, das die Türkei mit 2:1 für sich entscheiden konnte, nicht nur durch seine zwei Treffer für Aufsehen gesorgt, sondern auch wegen seines kontrovers diskutierten Wolfsgruß-Jubels. Die UEFA hatte daraufhin Ermittlungen gegen den Abwehrspieler eingeleitet, um zu überprüfen, ob dieser Jubel als faschistisch-motivierte Geste gemeint war. Laut der "Bild-Zeitung" erwarte Demiral nun eine Sperre für zwei Spiele. Der türkische Fußballbund TFF allerdings bezeichnet diesen Bericht als "inhaltlich unwahr".
Merih Demiral wird Nähe zur rechten Vereinigung der "Grauen Wölfe" vorgeworfen
Die Situation ist an und für sich schon kompliziert genug: Der Jubel, den Merih Demiral im Spiel gegen die österreichische Nationalmannschaft gezeigt hat, wird sowohl in Deutschland als auch bei der UEFA heiß diskutiert. Während die eine Seite meint, dass Demiral eine politische Botschaft und Nähe zur bei einigen Beobachtern als faschistisch eingestellten türkischen Bewegung der "Grauen Wölfe" demonstriert hätte, sagt die andere Seite, dass es sich bei diesem Jubel generell um ein Symbol der Turk-Völker handle und an sich nicht unbedingt politisch sei.
Bild-Zeitung behauptet, Sperre für Spieler stünde bereits fest – TFF widerspricht
Aufgrund der Möglichkeit einer etwaig öffentlichkeitswirksam demonstrierten Nähe zu einer als rechtsnationalistisch eingestuften politischen Vereinigung wird der Jubel-Vorfall rund um Merih Demiral von der UEFA geprüft. Sollte der europäische Fußballverband bei dieser Untersuchung zu einem entsprechenden Urteil kommen, droht dem türkischen Nationalspieler eine Sperre.
Laut einem Bericht der "Bild-Zeitung" stünde diese Strafe bereits fest und der Innenverteidiger werde für zwei europäische Länderspiele gesperrt. Die TFF hingegen, weist diesen Bericht zurück und gibt in einem kurzen Statement an, dass diese Nachricht nicht der Wahrheit entspreche.
UEFA-Urteil noch vor Viertelfinalspiel gegen Niederlande erwartet
Der aktuelle Stand sehe stattdessen so aus, dass der Spieler drum gebeten wurde, eine Aussage vor dem Disziplinar-Ausschuss der UEFA zu machen und sich gegebenenfalls selbst zu verteidigen. Hierfür habe der 26-Jährige noch bis zum Freitagmorgen Zeit. Die Entscheidung stünde demnach zwar noch aus, soll aber noch vor dem Viertelfinalspiel gegen die Niederlande am Samstag um 21:00 Uhr verkündet werden.
Foto: Ronny Hartmann / Getty Images