Nicht nur wegen des unrühmlichen Spielabbruchs gegen Trabzonspor im Dezember steht İstanbulspor in dieser Saison mehr für negative Schlagzeilen als für erfreuliche News. Denn auch sportlich läuft es beim abgeschlagenen Tabellenletzten alles andere als gut – ein möglicher Abstieg schwebt über dem Istanbuler Bezirk Esenyurt.
Beim 1:5 gegen den schier übermächtigen Stadtrivalen Fenerbahçe war İstanbulspor am Sonntag mal wieder chancenlos. Dieses Bild bietet sich den Fans des kleinen Bosporus-Klubs in der aktuellen Spielzeit fast ohne Ausnahme: Mit lediglich fünf Zählern nach 18 Partien spielt İstanbulspor eine desolate Runde, womit das Schlusslicht der Süper Lig aktuell automatisch als erster Abstiegskandidat gilt. Umso schwerer wiegt es daher, dass der Truppe von Trainer Hakan Yakın durch eine TFF-Verbandsentscheidung auch noch drei eigentlich dringend benötigte Punkte abgezogen wurden. Grund hierfür war der Rückzug der Mannschaft, den İstanbulspor-Präsident Faik Sarıalioğlu bei der Partie gegen Trabzonspor am 19. Dezember wegen einer angeblich unfairen Behandlung durch den Schiedsrichter herbeigeführt hatte. Die ohnehin schon angespannte Tabellensituation ist für den Aufsteiger von 2022 also noch prekärer geworden.
(Wann) gelingt der Turnaround?
Da İstanbulspor über kein Budget verfügt, das auch nur ansatzweise mit den finanziellen Möglichkeiten von Galatasaray, Fenerbahçe oder Beşiktaş zu vergleichen ist, wird man auf namhafte Winter-Transfers aller Voraussicht nach vergeblich warten. Genau diese würden den Yakın-Schützlingen – vor allem in der Offensive – aber gut zu Gesicht stehen: Während die Defensive mit 36 Gegentoren schon alles andere sicher daherkommt, steht es um den Angriff mit lediglich 12 eigenen Treffern sogar noch schlechter. So verwundert es kaum, dass İstanbulspor seit Ende November keinen einzigen Punkt mehr einfahren konnte. Will der Tabellenletzte noch eine Chance auf den Klassenerhalt haben, muss die verheerende Durststrecke schnellstmöglich ein Ende finden – Zeit für eine Aufholjagd ist schließlich noch genug da. Dass im Januar unter anderem noch Duelle mit Adana Demirspor, Kayserispor sowie Galatasaray auf dem Programm stehen, spielt İstanbulspor dabei jedoch eher weniger in die Karten.