Es gibt – neben der Schwäche der Istanbuler Schwergewichte – viele Gründe, warum Trabzonspor am Ende der Saison die Meister-Trophäe erringen konnte. Einen Faktor will der amtierende Meister auch für die kommende Spielzeit reproduzieren.
Zahlreiche Neuzugänge sollten den damaligen Tabellenvierten noch weiter nach vorne bringen. Das ist zwar nicht ungewöhnlich für die Süper Lig, in der eigentlich traditionell eine hohe Fluktuation herrscht, die frühen Vertragsabschlüsse waren es dafür aber umso mehr. Nur wenige Profis stießen ab August dazu, einige weitere kamen erst bei der Nachjustierung im Winter. Ein Großteil des Kaders um Marek Hamšík, Gervinho oder Bruno Peres war bereits ab Anfang Juli dabei, weitere Spieler stießen im Laufe des Monats dazu. So konnten sich gerade auch die ausländischen Neuzugänge besser eingewöhnen und der Kader wuchs bereits frühzeitig zusammen.
Vier auf einen Streich
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der Meister auch in dieser Saison. Gleich vier Spieler werden offiziell am 1. Juli zum Team stoßen. Alle vier sind Defensivspieler und durchaus kluge Verpflichtungen. Der zuletzt geliehene Innenverteidiger Stefano Denswill wird fest verpflichtet, die anderen drei Akteure stoßen neu zum Team. Der bisherige Königstransfer ist wohl Neu-Nationalspieler Eren Elmalı, den sicher auch die nationalen Konkurrenten im Blick hatten. 3,6 Millionen Euro sind kein Schnäppchen, die Investition ist allerdings nicht nur für die kommende Saison, sondern auch für die Zukunft gedacht. Ähnliches gilt für Elmalıs Teamkollegen Doğucan Haspolat, der auf der Sechs zuhause ist und mit 22 Jahren auch noch Entwicklungspotenzial mitbringt. Vierter im Bunde ist der 31-jährige Jens Stryger Larsen, der bereits 49 Länderspiele für Dänemark absolviert hat und angesichts der langzeitverletzten Peres und Asan die Problemstelle rechts hinten bekleiden soll.
Zwei weitere Spieler sollen noch Anfang Juli verpflichtet werden. Man kann davon ausgehen, dass diese etwas offensiver sein werden, da zum Beispiel ein Ersatz für Anthony Nwakaeme gefunden werden muss. Da die Zukunft einiger Starspieler wie Kapitän Uğurcan Çakır und der beiden Spielmacher Anastasios Bakasetas und Adbüllkadir Ömür noch ungewiss ist, könnte sich auch danach noch etwas bewegen. Mit dem Ansatz aus der letzten Saison hofft man an der Schwarzmeerküste allerdings, dass man sich erneut einen Vorsprung erarbeiten kann. Durch die Hoffnung auf eine Teilnahme an der Champions League dürfte es dieses Mal trotz großer finanzieller Sorgen sogar noch etwas einfacher sein, Spieler vom eigenen Projekt zu überzeugen.