Fiorentina's Italian head coach Vincenzo Montella attends the Italian Serie A football match Fiorentina vs Inter Milan on December 15, 2019 at the Artemio-Franchi stadium in Florence. (Photo by Filippo MONTEFORTE / AFP) (Photo by FILIPPO MONTEFORTE/AFP via Getty Images)

Türkei: Italo-Trainer Montella und der türkische Patriotismus

Erstmals in der Verbandshistorie hat die türkische Nationalmannschaft eine EM-Qualifikation als Gruppensieger abgeschlossen. Beim dafür notwendigen 1:1-Unentschieden in Wales habe seine Mannschaft vor allem verstanden, die richtige Reaktion zu zeigen, so Trainer Montella, der sich im Anschluss patriotisch äußerte.

"Vom ersten Moment an, war ich sehr stolz hier zu sein. Ich werde mein Bestes für diese Flagge geben. Ich werden alles tun, was für dieses Land notwendig ist, das ist eine Frage des Stolzes und des Respektes" – es sind durchaus markante Worte von Vincenzo Montella kurz nach Spielschluss in Wales. Und doch sind dem Italiener abzunehmen. Seitdem der 49-Jährige Mitte September das Amt des geschassten Stefan Kuntz übernommen hat, geht dieser in der Rolle des türkischen Nationaltrainers voll auf. Zwar gewann die "Milli Takım" unter der Montella-Regie nach zuvor drei Siegen in Serie erstmals nicht. Doch ist das Fazit ausgerechnet nach dem – durchaus glücklichen – Punktgewinn fast durchweg positiv.

"Was heute wichtig war und was mir besonders gut gefallen hat, war, wie wir in der zweiten Halbzeit reagiert haben", bilanziert Montella, der Wales wie erwartet heimstark und wiederum seine Mannschaft mit vielen Problemen gesehen habe. "Das war vielleicht die beste Entwicklung seit ich zur Nationalmannschaft gekommen bin." In der Tat ließ sich die im Vergleich zum Deutschland-Sieg durchrotierte, aber erneut junge Mannschaft, trotz teils drückender walisischer Überlegenheit nicht aus der Ruhe bringen, arbeitete sich ins Spiel und entführte am Ende dreckig einen Punkt aus Cardiff, der zum Gruppensieg reichen sollte.

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Italien als möglicher EM-Gegner

Dass Wales einen eigentlich klaren Elfmeter wegen ungestümer Zweikampfführung von Samet Akaydın verwehrt und wiederum die Türkei einen Strafstoß nach ähnlicher Aktion auf der Gegenseite zugesprochen bekam, wollte Montella weniger ausschweifend kommentieren. Ebenso wenig, was nun die Auslosung der EM-Gruppenphase betreffe. Beim Gedanken, dort mit Italien auf sein Heimatland zu treffen, spüre der ehemals langjährige Nationalspieler der Squadra Azzurra "noch nichts". Am 2. Dezember wird die Endrunde ausgelost, bis dort gilt für Montella der türkische Patriotismus.

Foto: Filippo Monteforte / Getty Images