Lukas Podolski gehört bei Antalyaspor nur noch dem zweiten Glied ein. Ein Wechsel noch in diesem Winter scheint durchaus möglich. Ein in den sozialen Netzwerken geteiltes Bild spielt in der Gemengelage dabei keine unwesentliche Rolle.
Momentan steht Lukas Podolski wegen einer Kapselverletzung zwar ohnehin nicht zur Verfügung. Doch auch im fitten Zustand dürfte der 35-jährige Angreifer, wenn überhaupt nur der Ersatzbank angehören. Dem stets gut gelaunten "Prinz Poldi" ist bei Antalyaspor das Lachen vergangen. Dabei verlief der Saisonstart beim Klub aus der beliebten Urlaubsregion aus Sicht des Ex-Nationalspielers wie erwartet. Als namhafter Star in der Offensive war Podolski in der Anfangsformation von Antalyaspor stets gesetzt und dabei nicht selten trotz fortgeschrittenen Alters der beste Spieler auf dem Platz. In neun der ersten 14 Spiele der aktuellen Saison führte Podolski seine Teamkollegen gar als Kapitän auf’s Feld.
Dann folgte am 15. Spieltag, im letzten Spiel des Jahres 2020, eine bittere wie desaströse 0:6-Klatsche gegen Aufsteiger Hatayspor, die sich auch unmittelbar auf Podolski auswirkte, der in jedem Spiel nach 64 Minuten ausgewechselt wurde. Laut türkischen Medienberichten soll Trainer Ersun Yanal Podolski für die klare Niederlage mitverantwortlich gemacht haben und ihn beschuldigt haben, nicht in den Diensten der Mannschaft zu agieren. Vor dem darauffolgenden Spiel gegen Galatasaray postete Podolski dann ein Bild auf Instagram, das ihn zu einer Hälfte im Trikot seines jetzigen Arbeitgebers Antalya, zur anderen im Trikot seines Ex-Klubs Galatasaray zeigt. Für Podolski ein Zeichen der Freundschaft und des gegenseitigen, nach wie vor vorherrschenden Respekts; für Trainer Ersun Yanal wohl die Bestätigung, dass sich der Stürmer nicht vollends mit Antalyaspor identifiziere. Dass Podolski nach dem Foto gegen Galatasaray zu lediglich einer und im nächsten Spiel gegen Karagümrük zu drei Minuten Spielzeit kam, lässt das zumindest deuten.
Wechsel in die MLS?
In den vergangenen Spielen gegen Göztepe, Trabzonspor und Konyaspor fehlte Podolski aufgrund einer Kapselverletzung. Wie lange der ehemalige deutsche Nationalspieler ausfällt ist mindestens so ungewiss, wie die Frage, ob er überhaupt nochmal für Antalyaspor auflaufen wird. Im kommenden Sommer endet das Vertragsverhältnis an der türkischen Mittelmeerküste ohnehin, eine Verlängerung ist praktisch ausgeschlossen. Will Antalyaspor also nochmal Kasse machen – was angesichts des Schuldenstandes, die dem Klub erst am gestrigen Dienstag eine Transfer-Sperre einbrachte, durchaus sinnvoll wäre, ist ein Verkauf noch in diesem Monat unausweichlich. Podolski selbst hält sich, ob eines zeitnahen Wechsels bedeckt, macht sich aber offensichtlich seine Gedanken. Eine sportliche Rückkehr zum stets von ihm hochgeschätzten und geliebten 1. FC Köln dementierte er erst vor kurzem. Eher gilt die amerikanische MLS als bevorzugtes Ziel für einen potenziellen Wechsel. Dem FC Cincinnati wird dort ein Interesse an Podolski nachgesagt.
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