Aufatmen bei Galatasaray! Nach dem enttäuschenden Unentschieden im ersten Aufeinandertreffen besiegte der amtierende Süper-Lig-Champion den litauischen Vertreter Žalgiris Vilnius am Mittwochabend dank einer soliden, aber noch ausbaufähigen Leistung mit 1:0. Damit steht "Cim Bom" in der dritten und vorletzten Qualifikationsrunde der Champions League. Das goldende Tor des Abends ging auf das Konto von Dries Mertens, der die Gelb-Roten mit einem traumhaften Fernschuss jubeln ließ.

Wie auch schon beim 2:2 im Hinspiel entschied sich Galatasaray-Trainer Okan Buruk für eine 4-2-3-1-Formation. Diese bildeten Muslera, Angeliño, Bardakcı, Nelsson, Boey, Oliveira, Kutlu, Aktürkoğlu, Mertens, Yılmaz sowie der in die Startelf rotierte Dervişoğlu. Während sich Cédric Bakambu erstmals im Spieltagskader der "Löwen" befand, waren Wilfried Zaha, Kerem Demirbay und der nach abgelaufener Leihe fest verpflichtete Mauro Icardi noch nicht Teil des Aufgebots.

Mertens sorgt für staunende Gesichter

Erwartungsgemäß rührten die Gäste aus dem Baltikum mit Beginn der Partie Beton an, was es Galatasaray in den Anfangsminuten schwer machte, Lücken in der gegnerischen Abwehr zu finden. Bezeichnend dafür: Den ersten Abschluss der Hausherren feuerte Mertens nach einer Viertelstunde aus über 30 Metern ab, als er Žalgiris-Schlussmann Gertmonas zu weit vor seinem Kasten wähnte. Wesentlich mehr Gefahr kam kurz darauf durch Aktürkoğlu und Bardakcı auf, doch auch die beiden Türken ließen die gewünschte Genauigkeit vermissen. Gegen Mitte des ersten Durchgangs erhöhten die Gelb-Roten den Druck enorm, wodurch der Tabellenzweite der litauischen A Lyga mehr und mehr ins Schwitzen geriet. So erarbeitete sich Galatasaray vor den Augen des türkischen Nationaltrainers Stefan Kuntz eine weitere gute Chance durch einen Kopfball von Oliveira (24.). In dieser Phase machte insbesondere der umtriebige Yılmaz mit zahlreichen Flanken und ansehnlichen Dribblings auf sich merksam. Völlig konträr zum Spielverlauf ging nach einer knappen halben Stunde aber beinahe Vilnius durch einen Konter, den Oyewusi kläglich vergab, in Führung. Viel besser machte es Mertens in der 31. Spielminute: Aktürkoğlu schlug eine Ecke butterweich in den Rückraum, wo der 36-jährige Belgier freistehend lauerte, direkt abzog und den Ball perfekt zum hochverdienten 1:0 im Netz einschlagen ließ – ein wunderschöner Treffer, der gleichzeitig den Stand zur Halbzeit bedeutete.

Galatasaray souverän, ohne zu glänzen

Mit Wiederanpfiff betrat Akgün den Rasen für den an diesem Abend unglücklich agierenden Dervişoğlu. Auch mit dem eingewechselten 23-Jährigen plätscherte die Partie in den ersten Minuten der zweiten Hälfte vor sich hin, da Vilnius noch nicht an einer Erhöhung des Risikos interessiert war und Galatasaray etwas träge wirkte. Erst nach gut einer Stunde zogen die "Löwen" das Tempo wieder an, was zu zwei gefährlichen Möglichkeiten durch Akgün und Mertens führte. In der 65. Spielminute dann beinahe der Schock: Wieder lief der nigerianische Stürmer Oyewusi alleine auf Galatasaray-Kapitän Muslera zu, doch der Routinier im Tor der Hausherren parierte glänzend. Vom drohenden Ausgleich verschont, sollte ein zweiter Wechsel – Midtsjø kam für Oliveira – für frische Beine im Mittelfeld sorgen. Die Begegnung stand zu diesem Zeitpunkt ergebnistechnisch nach wie vor auf des Messers Schneide, sodass aus Sicht der Buruk-Schützlinge weiterhin höchste Konzentration gefordert war. Dies galt auch für Bakambu, der etwas mehr als zehn Minuten vor Spielende unter tosendem Applaus der Fans im Rams Park sein Debüt für Galatasaray feierte. Außerdem kam Moruțan, Torschütze Mertens sowie Yılmaz hatten Feierabend. Die Schlussphase der Partie überstand Galatasaray ohne großes Zittern, gleichbedeutend mit einem 1:0-Sieg und somit dem nächsten Schritt in Richtung Champions-League-Gruppenphase.

In der3. Qualifikationsrunde der Königsklasse trifft Galatasaray auf NK Olimpija Ljubljana. Das Hinspiel gegen die Slowenen findet am 9. August statt, bevor es am 15. August zum zweiten Duell im Kampf um den Einzug in die Play-offs kommt.

Foto: twitter.com/GalatasaraySK