Zum Abschluss der Spielzeit 2021/22 trennten sich Galatasaray und das in der Süper Lig seit dem 20. Januar ungeschlagene Antalyaspor mit einem 1:1-Unentschieden. Damit beendet "Cim Bom" eine über weite Strecken äußerst enttäuschende Runde immerhin mit einer versöhnlichen Zwischenbilanz von nur einer Niederlage aus den abschließenden sechs Begegnungen.
Für das letzte Saisonspiel der "Löwen" setzte Trainer Domènec Torrent auf ein 4-1-4-1. Vor Torwart Muslera entschied sich der Spanier für eine aus van Aanholt, Marcão, Nelsson und Boey bestehende Viererkette in der Abwehr. Auf der Sechs durfte Pulgar auflaufen, während Dervişoğlu, Antalyalı, Kutlu sowie Babel eine Reihe weiter vorne im Mittelfeld agierten hinter Stürmer Gomis.
Ex-Schalker Wright bringt Galatasary mehrfach in Bedrängnis
In einer ruhigen Anfangsphase waren es die Gastgeber, die in Person von Wright für den ersten gefährlichen Abschluss der Partie sorgten. Der ehemalige Schalker hatte einen ansprechenden Solo-Lauf initiiert, bevor er Muslera mit einem platzierten Schuss in die untere linke Ecke prüfte (9.). Von Galatasaray war zu Beginn der Begegnung nicht viel zu sehen, abgesehen von einem misslungenen Pulgar-Freistoß nach etwas mehr als 15 gespielten Minuten. Kurz darauf gelang es den Torrent-Schützlingen, etwas mehr Zugriff zu generieren und sogar den Ball im Tor der formstarken Mannschaft aus Antalya zu versenken (21.). Jedoch stand van Aanholt beim Aufbau des Treffers durch Kutlu im Abseits, sodass das Tor keine Anerkennung fand und es weiterhin beim 0:0 blieb. Nach in etwa einer halben Stunde war die Begegnung von einigen kleinen Fouls geprägt, die einen ordentlichen Spielfluss zeitweise verhinderten. Von der physischen Gangart ließ sich aber insbesondere Antalya nicht aus dem Konzept bringen und kam durch den auffälligen Wright zum nächsten guten Abschluss, über den Uruguayer Muslera im Tor von Galatasaray erneut die Oberhand behielt (31.). Sekunden vor der Halbzeit wurde der etwas blutleere Auftritt der Gelb-Roten bestraft, als Ndao nach Einleitung von Wright aus kurzer Distanz zum aus Antalyaspor-Sicht nicht unverdienten 1:0 einschob – gleichbedeutend mit dem Halbzeit-Stand, nachdem der Treffer auch der Überprüfung des VAR standgehalten hatte.
Eingewechseltes Duo sorgt für den Ausgleich
Der zweite Durchgang startete für Galatasaray so, wie die erste Hälfte aufgehört hatte – nämlich mit Gefahr durch Antalyaspor: In der 46. Minute zog Sınık von der Strafraumkante ab und schrammte mit seinem kraftvollen Distanzschuss nur knapp am 2:0 für die Hausherren vorbei. Generell erhöhte das von Ex-Dortmunder Nuri Şahin trainierte Team nun merklich den Druck, resultierend in mehrere Abschlüsse sowie Kontrolle über das Spiel. Umso überraschender kamen die "Löwen" nach rund einer Stunde fast zum Ausgleich, ein feines Anspiel von Gomis konnte Dervişoğlu aus vielversprechender Position aber nicht mit dem 1:1 veredeln (59.). Danach war zunächst Leerlauf auf beiden Seiten angesagt, bis sich Galatasaray-Trainer Torrent in der 69. Minute für einen Doppelwechsel in der lahmenden Offensive entschied und Aktürkoğlu für Babel sowie Mostafa Mohamed für Gomis aufs Feld schickte. Fünf Minuten später ersetzte Cicâldău den unauffälligen Antalyalı. Mit seinen personellen Anpassungen hatte Torrent an diesem Abend ein goldenes Händchen bewiesen, denn eine Co-Produktion der beiden eingewechselten Aktürkoğlu und Mostafa Mohamed bescherte "Cim Bom" in der 78. Minute den Ausgleich: Aktürkoğlu hatte Mostafa Mohamed im Strafraum mustergültig bedient, der nach längerer Durststrecke endlich wieder seine Vollstrecker-Qualitäten untermauern konnte. Die Gäste vom Bosporus wollten nun mehr und gingen durch einen Kutlu-Kopfball nach einem Eckstoß beinahe in Führung (84.), bevor van Aanholt in der 89. Minute das 2:1 aus Sicht der "Löwen" auf dem Fuß hatte, aber den Kürzeren zog gegen Antalyaspor-Torhüter Boffin. In den darauffolgenden sechs Minuten Nachspielzeit passierte nichts mehr Nennenswertes, sodass sich Antalyaspor und Galatasaray am Ende leistungsgerecht mit 1:1 trennten.
Die Gelb-Roten beenden die Spielzeit 2021/22 also mit jeweils 14 Siegen und Niederlagen sowie zehn Unentschieden und einem Torverhältnis von 51:53. Die finale Endplatzierung ist unterdessen noch nicht bekannt und hängt von den Ergebnissen der Tabellennachbarn am Wochenende ab. Sicher ist hingegen, dass "Cim Bom" diese Runde am liebsten so schnell wie möglich vergessen möchte und 2022/23 mit einigen frischen Gesichtern neu angreifen wird.