Nach dem desaströsen Auftritt gegen Hatayspor war "Cim Bom" gegen Aufsteiger Karagümrük gefordert. In der Defensive zeigte sich der Rekordmeister stark verbessert, allerdings fehlte in der Offensive die nötige Durchschlagskraft. Nach einem Platzverweis von Donk (79.) kam man in Unterzahl gegen mutig aufspielende Gäste nicht über ein Unentschieden hinaus und verliert nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge allmählich den Anschluss im Meisterschaftsrennen.
Nach der klaren Niederlage gegen Hatayspor kamen mit DeAndre Yedlin und Marcão gleich zwei Spieler nach ihren absolvierten Sperren zurück in die Abwehr. Zudem beorderte Gala-Coach Fatih Terim Ömer Bayram auf die für ihn ungewohnte Position als Linksverteidiger, weshalb der zuletzt schwache Marcelo Saracchi auf der Bank Platz nehmen musste. Das offensive Mittelfeld bildeten Ryan Babel, Gedson Fernandes, Emre Akbaba und Oğulcan Çağlayan. In der Sturmspitze erhielt einmal mehr Mostafa Mohamed den Vorzug vor Radamel Falcao.
In der Anfangsphase trat der Aufsteiger Karagümrük sehr mutig auf und hatte die größeren Spielanteile, jedoch gingen die Hausherren früh durch Mohamed (9.) in Führung. Das schön herausgespielte Tor wurde allerdings aufgrund eines Handspiels von Babel durch den VAR zurückgenommen. Im Anschluss daran näherten sich die Gäste das erste Mal dem Tor und scheiterten durch Lens (13.) am Aluminium – Glück für "Cim Bom". Die Gäste blieben das gefährlichere Team und setzten vor allem über die linke Offensivseite die Gala-Defensive oft unter Bedrängnis. Der Rekordmeister musste dann bereits in der ersten Halbzeit den ersten Wechsel vornehmen, da Yedlin (28.) verletzungsbedingt nicht weiter machen konnte. Für ihn kam Özbayraklı neu ins Spiel. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit hätte man mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit in Führung gehen können, doch erst Mohamed (33.) und dann kurz darauf Babel (34.) blieben glücklos vor Karagümrük-Torhüter Viviano. Kurz vor der Halbzeit klärte Gala-Keeper Muslera (44.) einen Schuss von Ndao mit einer großartigen Reaktion im letzten Moment. Torlos ging es dann in die Halbzeitpause.
Zwei Treffer und eine umstrittene VAR-Entscheidung im zweiten Durchgang
Personell unverändert ging Galatasaray in die zweite Halbzeit. Die Gäste machten dort weiter, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten, und belohnten ihren mutigen Auftritt mit dem Führungstreffer. Muslera ließ einen Schuss des eingewechselten Salibur unglücklich abprallen und Ndao (60.) stand goldrichtig und staubte zur Führung ab. Die Antwort der "Löwen" ließ nicht lange auf sich warten. Im Gegenzug eroberte Fernandes den Ball nach einem Fehler der Karagümrük-Defensive und passte zu Babel (62.) rüber, der den Ball im Netz unterbrachte. Nach dem Ausgleichstreffer war Gala auf dem Drücker und bemühte sich in der Offensive nachzulegen. Nach Einschaltung des VAR flog dann jedoch Innenverteidiger Donk (79.) vom Platz, weshalb man die letzten Minuten der Partie in Unterzahl bestreiten musste. In der hitzigen Schlussphase bekam der Rekordmeister einen Elfmeter zugesprochen und Gäste-Verteidiger Balkovec (87.) nach einer klaren Notbreme die Rote Karte, jedoch nahm Schiedsrichter Ali Palabıyık ein weiteres Mal seine Entscheidung nach Einsicht der TV-Bilder zurück. In Unterzahl fokussierte sich Gala gegen anstürmende Gäste auf das Verteidigen und kam daher zu keinen weiteren Torchancen mehr. Unter dem Strich musste sich die Terim-Elf angesichts des Platzverweises mit dem Unentschieden begnügen.
Durch das Unentschieden gegen Karagümrük bleibt Galatasaray auf dem dritten Tabellenplatz hinter den Stadtrivalen Beşiktaş und Fenerbahçe. Am kommenden Samstag gastiert der Rekordmeister bei Göztepe.