Die über acht Spiele andauernde Siegesserie von Galatasaray ist gerissen. Am Mittwochabend verlor "Cim Bom" überraschend mit 1:2 beim Tabellenletzten Ankaragücü. Neben der Tabellenführung haben die "Löwen" zudem auch Stürmer Mostafa Mohamed verloren, der nach einem Ellenbogenschlag direkt Rot sah.
Galatasaray-Trainer Fatih Terim konnte beim abstiegsbedrohten Ankaragücü bis auf die langzeitverletzten Elabdellaoui, Emre Taşdemir und Saracchi aus dem vollen Schöpfen, rotierte jedoch trotz englischer Woche kaum. Lediglich Ryan Donk, der für Luyindama den rechten Innenverteidiger in der Viererkette gab, rückte nach dem 2:0-Sieg gegen Erzurum am vergangenen Wochenende neu in die Anfangsformation.
Mit acht Ligasiegen in Folgen und dem daraus resultierenden Selbstbewusstsein ging Galatasaray auch in der Hauptstadt ins Spiel. Die "Löwen" waren von Beginn an tonangebend und erspielten sich eine Vielzahl an Chancen, die aber der Reihe nach ungenutzt blieben: Erst Gedson Fernandes (9.), dann Henry Onyekuru (22.) nach starker Vorarbeit von Ömer Bayram – in beiden Fällen war bei Ankaragücü-Keeper Korcan Çelikay Endstation für die Gala-Offensive. Bis zum Ende des ersten Durchgangs fanden die Hausherren offensiv kaum statt, GS-Torwart Muslera stand teilweise 30 Meter vor dem Tor, um eher als Libero und erste Anspielstation im Aufbauspiel zu fungieren. Doch vor dem Pausenpfiff kam Ankaragücü zweimal gefährlich nahe vors Gala-Tor – mit dann weitreichenden Folgen für die bis dato hochüberlegenen Gäste: Zunächst war Muslera bei einem Geraldo-Schuss (44.) auf dem Posten, dann aber stieg der im Strafraum mit verteidigende Arda Turan bei einer Flanke von rechts von hinten in Endri Cekici ein. Schiedsrichter Halil Umut Meler entschied ohne Sichtung der Videobilder auf Elfmeter. Ankaragücüs İbrahim Akdağ (45.) nahm sich der Sache an und verwandelte sicher links unten – Muslera entschied sich für rechts.
Mostafa Mohamed fliegt nach Ellenbogencheck vom Platz
Fatih Terim brachte zu Beginn des zweiten Durchgangs mit Falcao, Linnes und Kerem gleich drei Neue auf einen Schlag, der Effekt blieb jedoch aus. Galatasaray entglitt die Partie in der Hauptstadt zunehmend, sowohl ergebnistechnisch als auch nervlich. Auf Vorarbeit von Alper Topuk krempelte Lobzhanidze (55.) mit einer feinen Körpertäuschung Galatasarays Abwehrboss Marcao einmal komplett nach links und setzte dann auch noch per Lupfer über Muslera den Ball zum 2:0 aus Sicht der Gastgeber in die Maschen – ein Traumtor! Damit nicht genug für die "Löwen": Stürmer Mostafa Mohamed (57.) sah nur wenige Augenblicke später für einen Ellenbogeneinsatz bei einem Zweikampf im Mittelfeld gegen 1:0-Torschütze İbrahim Akdağ glatt Rot – eine durchaus harte Entscheidung von Halil Umut Meler. Von diesem doppelten Nackenschlag erholte sich Galatasaray bis in die Schlussphase hinein nicht mehr. Der Anschluss des eingewechselten Kerem Aktürkoğlu (90.+3) kam letztlich zu spät, um noch einen möglicherweise glücklichen Punkt aus der Hauptstadt zu entführen.
Die Siegesserie von Galatasaray ist mit dem Dämpfer in Ankara erst einmal beendet, und auch die Tabellenspitze der Süper Lig müssen die "Löwen" damit an Beşiktaş abgeben. Als nächstes geht es am kommenden Wochenende gegen Sivasspor.