Aus für Galatasaray auch in der Europa League! Nach einem knappen 3:2-Hinspielsieg ging Galatasaray leicht favorisiert ins Rückspiel bei Sparta Prag. Nachdem man in der ersten Halbzeit das Spiel noch ausgeglichen gestalten konnte, lief die Partie gegen heimstarke Tschechen nach dem Platzverweis von Ayhan (68.) endgültig aus dem Ruder. Für die ambitionierten Ziele der "Löwen" ist das frühe Aus in der Europa League der nächste Dämpfer auf der europäischen Bühne.
Im Vergleich zum 3:2-Hinspielsieg nahm Galatasaray-Coach Okan Buruk nur eine personelle Veränderung in seiner Startelf vor. Den rotgesperrten Innenverteidiger Nelsson ersetzte der türkische Nationalspieler Bardakçı.
Bardakçı egalisiert Traum-Start von Sparta
Von Beginn an machten die Hausherren mächtig Alarm und erspielten sich einige kleinere Möglichkeiten. Der Traum-Start aus Sicht der Tschechen sollte dann noch in den Anfangsminuten Realität werden. Kuchta leitete an der Mittellinie den Ball auf Kairinen weiter, der direkt den bereits gestarteten Preciado in Szene setzte. Der Flügelspieler enteilte der Gala-Defensive, und überwand mit einem sehenswerten Lupfer auch Gala-Keeper Muslera (8.). Der Gegentreffer sollte die "Löwen", die in der Anfangsphase etwas schläfrig wirkten, endlich wachrütteln, denn die Buruk-Truppe wurde daraufhin deutlich aktiver. Die erste nennenswerte Torraumszene bescherte glücklicherweise direkt den Ausgleichstreffer. Nach einem Mertens-Freistoß köpfte zunächst Sanchez den Ball aus knapp elf Metern auf das Gehäuse. Sparta-Keeper Vindahl konnte den Ball zwar noch an die Latte lenken, beim Abstauber von Bardakçı blieb dann auch der Keeper machtlos (16.). Der Treffer wurde lange vom VAR überprüft, doch Sanchez stand bei seinem Kopfball nicht im Abseits, weshalb das Tor regelkonform war. Anders als bei Galatasaray zeigte der Gegentreffer bei Sparta Wirkung, denn die Gastgeber ließen die Gäste aus Istanbul immer besser ins Spiel kommen und wirkten ihrerseits passiv. Erst kurz vor der Halbzeitpause wurde Sparta wieder gefährlicher, und wäre mit einem Torabschluss per Hacke durch Olatunji beinahe wieder in Führung gegangen – Galatasaray musste sich bei Muslera bedanken, der lange stehen blieb und erfolgreich den Ball parierte (40.). Zwei Minuten später landete der Ball dann im Netz von Galatasaray. Die "Löwen" waren dabei im Glück, da Kuchta bei seinem Treffer knapp im Abseits stand (42.). So blieb es in der ersten Halbzeit, in einer durchaus unterhaltsamen und umkämpften Partie, beim letztlich leistungsgerechten 1:1-Unentschieden.
Galatasaray kommt nach Ayhan-Platzverweis unter die Räder
Ohne personelle Wechsel ging es für beide Mannschaften wieder zurück auf den Rasen. Den frischeren Eindruck machten abermals die Gastgeber, die dort weitermachten, wo sie in der ersten Halbzeit aufhörten. Nach einer Nachlässigkeit von Yılmaz, der bei seinem Versuch den Ball zu Muslera zu bringen Sparta-Stürmer Olatunji bediente, wäre beinahe "Cim Bom" wieder in Rückstand geraten. Galatasaray war abermals im Glück, denn Olatunji vertändelte die Torchance mehr als kläglich, indem er aus knapp zwölf Metern den Ball deutlich am Tor vorbeischoss (57.). Inmitten der Drangphase der Tschechen war es dann Mertens, der mit einem Distanzschuss knapp am Tor scheiterte (61.). Für den Belgier sowie Aktürkoğlu war daraufhin Schluss, denn Buruk brachte mit Oliveira (62.) und Zaha (62.) frische Kräfte ins Spiel. In einem zerfahrenen Spiel war es nur eine Frage der Zeit, bis jemand vom Platz flog. Aus Sicht von Galatasaray sollte es den ehemaligen Bundesliga-Spieler Ayhan erwischen, der nach einem üblen Tritt auf den Fuß von Haraslin die Rote Karte sah (68.). Den dezimierten Gästen wurde der Platzverweis nur wenige Minuten später zum Verhängnis, denn Sparta belohnte die engagierte zweite Hälfte mit dem Führungstreffer. Eine Flanke des eingewechselten Zeleny fand auf dem zweiten Pfosten den ebenfalls eingewechselten Tuci, der mühelos zum zweiten Treffer der Gastgeber einnicken konnte (74.). Für den nächsten Nackenschlag sorgte dann Haraslin, der nach einer unglücklichen Aktion von Sanchez den Ball vor die Füße bekommt, und vor dem Tor eiskalt zur 3:1-Führung einnetzte (80.). Vom Rückstand konnte sich Galatasaray in der Schlussphase nicht mehr erholen, stattdessen folgte in der Nachspielzeit der endgültige Knockout durch den Treffer von Kuchta (90.+6). Mit der deutlichen Niederlage endet für Galatasaray nach dem Aus in der CL-Gruppenphase nun auch die Reise in der Europa League frühzeitig.
Für Galatasaray geht es in der Liga erst am kommenden Montag (18.00 Uhr MEZ) vor heimischer Kulisse gegen den Tabellen-Siebten Antalyaspor weiter.
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