Galatasaray hat das Play-off-Hinspiel zur Champions League am Mittwochabend in Bern mit 2:3 verloren. In einem zwischenzeitlich hochdramatischen Spiel kamen die Löwen dank Doppelpack-Joker Batshuayi zurück, mussten sich wegen eines Handelfmeters kurz vor Schluss aber dennoch geschlagen geben. Neben dem Spiel verlor man zudem Muslera (verletzt) und Bardakçi (gesperrt).
Bereits im Vorfeld war viel über die besonderen Bedingungen im Stadion Wankdorf in Bern, wo auf Kunstrasen gespielt wird, geschrieben wurde. Ob es dann tatsächlich am ungewöhnlichen Geläuf oder der schlichten Schlafmützigkeit lag – Galatasaray erwischte zumindest einen Fehlstart in die Partie. Die Young Boys drückten sofort aufs Gaspedal und stachen mit der ersten Chance zu: Bei einem vertikalen Pass rückte Innenverteidiger Bardakçi viel zu schnell und kontrolliert heraus, sodass die Abstimmung mit Nebenmann Nelsson nicht mehr stimmte und in der Abwehr eine riesige Lücke klaffte. Bern-Stürmer Monteiro nahm das Zuspiel von Ugrinic sauber mit, zog von halbrechts schnell Richtung Tor und besorgte per unplatziertem, aber ausreichend harten Abschluss die frühe Heim-Führung (3.). Galatasaray war in der Folge um eine schnelle Antwort bemüht, im Abschluss fehlte aber die nötige Präzision. Icardi (12.) verfehlte nach einer Flanke von links das Tor nur knapp, traf dabei aber auch unabsichtlich die Schulter von YB-Keeper von Ballmoos, der zunächst noch auf die Zähne biss, nach einer halben Stunde dann aber verletzt ausgewechselt werden musste.
Monteiro nutzt abermals schlechtes Stellungsspiel
Mitte der ersten Halbzeit hatte der türkische Meister besser ins Spiel gefunden, wenngleich Bern per schnellem Direktspiel in die Tiefe immer wieder gefährlich blieb. Sowohl Monteiro (37.) als auch wenige Minuten später Sturm-Partner Ganvoula (41.) verpassten die 2:0- Führung jeweils nur knapp. Auf der Gegenseite scheiterte derweil Torreira mit einem Kopfball aufs rechte Eck an Ersatzmann Keller (44.). Die Nachspielzeit fiel aufgrund der Torhüter-Verletzung mit sechs Minuten üppig aus. Und in jener sechsten Minute schlug Bern dann doch ein zweites Mal zu: Nelsson verlor nach einem Berner Abschlag das Kopfballduell im Mittelfeld, wodurch der Ball zu Monteiro durchkam. Bardakçı, der abermals schlecht positioniert war, kam nicht mehr in Zweikampf, und sah nur noch von hinten, wie Monteiro Muslera aus sieben Metern in die kurze Ecke überwand.
Joker Batshuayi kommt, sieht und trifft
Zum Start des zweiten Durchgangs wechselte Galatasaray zweimal; einmal leistungsbedingt (Ziyech für Mertens), einmal verletzungsbedingt (Güvenç für Muslera). Die erste Chance nach Wiederanpfiff gehörte dann ebenso Cimbom, Icardi (51.) konnte Keller mit einem Kopfball allerdings nicht überwinden. Im Anschluss hatten die Istanbuler dann durchaus Glück, als Colley (58.) den Ball aus halblinker Position nur an den Pfosten schlenzte und eine vermeintliche vorzeitige Entscheidung so verpasste. Stattdessen blies Galatasaray nun zum Comeback, welches unweigerlich mit einem Namen verbunden war: Michy Batshuayi. Der „Batsman“ kam in der 66. Spielminute aufs Feld und traf nach einer von Torreira an den zweiten Pfosten verlängerte Ecke mit dem ersten Ballkontakt direkt zum 1:2-Anschluss. Wiederum nur fünf Minuten später wuchtete der Mann mit der Nummer 44 dann die Kugel aus 17 Metern links unten in die Ecke – 2:2!
Die gelb-rote Freude währte aber nur kurz, da fünf Minuten vor dem regulären Ende der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert nach VAR-Rücksprache auf Elfmeter für Bern entschied. Bardakçi hatte den Ball bei einer Klärung an die Hand bekommen, der vorgewarnte Innenverteidiger sah dafür obendrein Gelb-Rot. Ugrinic (84.) verwandelte mittig zum 3:2-Endstand. Das Rückspiel in Istanbul steigt dann kommende Woche Dienstag.