Ex-Galatasaray-Star: „Tudors Entlassung haben wir nicht verstanden“

Zu Beginn der Woche wurde Igor Tudor als neuer Trainer von Olympique Marseille vorgestellt. Zuvor war der Kroate unter anderem bei Galatasaray angestellt, ist dort aber nach nur 34 Spielen im Amt freigestellt worden – was Ex-Spieler Sofiane Feghouli im Nachgang nun scharf kritisierte.

Im Dezember 2017 lieferte sich Galatasaray ein enges Meisterschaftsrennen mit den beiden Stadtrivalen Fenerbahçe und Beşiktaş, stand kurz vor dem Jahreswechsel auf dem zweiten Rang. Die "Löwen" angeführt hatte damals Igor Tudor, der zehn Monate zuvor in der Rückrunde der Spielzeit 16/17 übernommen hatte und den zuvor zwei Jahre titellosen Rekordchampion wieder zurück in die Spur gebracht hatte. Trotz der aussichtsreichen Tabellensituation in den Spitzenrängen wurde Tudor kurz vor dem Jahresende freigestellt – ein Umstand den Ex-Galatasaray-Spieler Sofiane Feghouli nun nachträglich kritisierte. "Viele Spieler haben das nicht verstanden, warum er gehen musste. Die Meisterschaft, die wir am Ende der Saison gewonnen haben, war sein Verdienst. Er hat die Spieler dafür verpflichtet und eine fitte Mannschaft aufgebaut", so der aktuell vereinslose Algerier gegenüber „so foot“.

Dursun Özbek, damals wie heute Klub-Präsident von Galatasaray, erklärte im Dezember 2017, dass die Trennung von Tudor dem Klub "gut tun" werde. Feghouli glaubt indes, dass die damals die türkische Mentalität nicht mit dem Eifer und dem Wille des Kroaten vereinbar war. "Einige türkische Spieler waren es nicht gewohnt, derart hart zu trainieren. Dementsprechend hatten sie es eher schwer unter ihm und haben weniger gespielt. Tudor hat einfach sehr viel verlangt", verrät Feghouli über die tagtägliche Arbeit mit dem kroatischen Trainer, der zu Beginn dieser Woche als neuer Chefcoach von Olympique Marseille vorgestellt wurde. "Tudor hat in den vergangenen fünf Jahren eine enorme Entwicklung gemacht", meint Feghouli, Marseille habe mit seiner Einstellung auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen.

Nach seiner Zeit bei Galatasaray (34 Spiele / 1,79 Punkte im Schnitt) arbeitete Tudor noch in zwei Amtszeiten bei Udinese Calcio, bei Hajduk Split sowie als Co-Trainer von Andrea Pirlo bei Juventus Turin. Bei seiner letzten Station bei Hellas Verona empfahl er sich für den jetzigen Posten bei Olympique Marseille, wo er einen Vertrag bis 2024 unterschrieb.

Foto: Christophe Simon / Getty Images