Im vergangenen Sommer nahm Galatasaray Linksverteidiger Angeliño vom RB Leipzig unter Vertrag. Neben der bereits geleisteten Leihgebühr von 1,5 Millionen Euro, ist vertraglich eine Kaufpflicht in Höhe von 6 Millionen Euro verankert, die bei 20 Einsätzen greift. Weitere fünf Einsätze hätten letzteres zur Folge. Allerdings agieren sowohl das Trainer-Team als auch die Geschäftsführung im Angeliño-Dilemma zögerlich. 

Neben dem üblichen Leihgeschäft hat sich in den vergangenen Jahren im Fußball auch die sogenannte Kaufpflicht etabliert. So verpflichtet sich der aufnehmende Verein eines Leihspielers bereits vor dem Beginn der Leihe, nach einer vorab vereinbarten Leihdauer den Spieler fest im Verein zu verpflichten. Eine Kaufpflicht, die sich auf eine bestimmte Anzahl von Einsätzen bezieht, ist indes deutlich seltener vorzufinden. Vor allem jenes Vertragskonstrukt scheint dem amtierenden türkischen Meister Galatasaray, genau genommen den Verantwortlichen der Geschäftsführung, aktuell Sorgen zu bereiten. Konkret geht es um die Personalie Angeliño, die im vergangenen Sommer gegen eine Leihgebühr in Höhe von 1,5 Millionen Euro RB Leipzig in Richtung Galatasaray verließ. Vertraglich verankert wurde dabei eine Kaufpflicht, die greift, sobald der 26-Jährige in 20 Spielen zum Einsatz kommt. Bereits im frühen Stadium der Saison kommt der Spanier schon auf 15 Einsätze, was bedeuten würde, dass der 26-jährige Linksverteidiger bei weiteren fünf Spielen für eine Ablösesumme von 6 Millionen Euro fest verpflichtet werden müsste. Blickt man auf den aktuellen Marktwert, der sich Schätzungen zufolge auf 12 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de) beläuft, würde sich auch eine feste Verpflichtung durchaus rentieren. Dennoch scheinen die Verantwortlichen in der Personalie weiterhin zu zögern.

Klub von Angeliño wohl nicht überzeugt

Vor allem auf der Position des Linksverteidigers herrschte bei "Cim Bom" in der vergangenen Meistersaison eine akute Personalnot. Große Hoffnungen hatten die Verantwortlichen im Sommer in Neuzugang Angeliño gesteckt, dessen Wechsel von der Bundesliga in Richtung Süper Lig auch medial für Schlagzeilen sorgte. Sowohl das Trainer-Team als auch die Geschäftsführung konnte der Linksverteidiger in der bisherigen Saison aber nicht von seinen Leistungen überzeugen. Gegen den FC Bayern in der Champions League erhielt Konkurrent Kazımcan Karataş links hinten den Vorzug gegenüber dem Spanier, wackelte allerdings gegen die starke FCB-Offensive.

Mit Blick auf die Kaufpflicht stehen die Gala-Verantwortlichen nun vor einem echten Dilemma. Hinsichtlich einer festen Verpflichtung soll sich unter anderem auch Trainer Okan Buruk reserviert zeigen. Da auch Konkurrent Karataş keinen Stammplatz innehat und mitunter Schwierigkeiten im Spiel offenbarte, ist dennoch davon auszugehen, dass Galatasaray Angeliño in dieser Saison, auch wegen der Zusatzbelastung in der Königsklasse, als Linksverteidiger benötigen wird. Die eigene Mannschaft zu schwächen und den Spanier bis auf Weiteres auf die Bank zu verbannen, nur um einen festen Transfer zu vermeiden, scheint in diesem Zusammenhang daher wenig realistisch zu sein. Auf der anderen Seite würden weitere Einsätze zeitnah wohl die feste Verpflichtung zum Saisonende herbeiführen. Jenes Szenario scheint sich, auch mangels Alternativen, nun anzubahnen, weshalb vor diesem Hintergrund die feste Verpflichtung nur noch eine Frage der Zeit ist.