Galatasaray: Mit Stabilität gegen die Krise

Noch Ende April sah die gelb-rote Welt rosarot aus. Galatasaray thronte auf dem ersehnten Platz 1, hatte acht Spiele in Folge gewonnen und dabei nur drei Gegentore kassiert. Heute ist die Situation eine andere: nach schwankenden Leistungen und drei Niederlagen in den letzten fünf Spielen ist man nur noch der Jäger.

Zu allem Überfluss musste nicht nur Fatih Terim zuletzt untätig zusehen, sondern auf gleich drei Stammkräfte in der Viererkette verzichten. Marcão, Luyindama und Yedlin durften aufgrund ihrer Sperren nicht mitwirken und so bekam die Ersatzverteidigung mit dem jungen Achter Fernandes in der Mitte und dem bisherigen Bankdrücker Şener Özbayraklı rechts von Hatayspor die Grenzen aufgezeigt. 0:3 hieß es am Ende und diese Pleite war auch in der Höhe verdient. Zwar hatten eben jene gesperrten Spieler bei der vorherigen Partie gegen Rizespor auch nicht gerade geglänzt und sich ganze vier Gegentreffer gefangen, gegen Karagümrük dürften sie dennoch zumindest teilweise zurückkehren. Routinier Ryan Donk könnte hingegen in der ersten Elf verbleiben.

Fragezeichen auf fast allen Positionen

Die restliche Aufstellung steht allerdings in den Sternen. Etebo bringt eigentlich nicht die benötigte Stabilität auf der Sechs, dürfte aber erneut den positiv getesteten Taylan Antalyalı ersetzen müssen. Da der Coach seine zwischenzeitlichen Systemexperimente wohl abgeblasen hat, werden davor zwei Achter, zwei Flügelspieler und eine Sturmspitze benötigt. In vorderster Front deutet aktuell viel auf Radamel Falcao hin, der den zuletzt unglücklichen Mostafa Mohamed verdrängen würde. Der Ägypter ist spätestens nach seiner Rotsperre völlig aus dem Tritt und so könnte sein erfahrener Konkurrent das Vertrauen erhalten. Die Besetzung der Viererreihe wird dann wohl nach Trainingsleistungen entschieden. Zwar konnten Onyekuru, Bayram, Feghouli und Turan im letzten Spiel keine Eigenwerbung betreiben, auch hier würde den "Löwen" ein wenig Stabilität allerdings gut tun. Terims zahlreiche Wechsel entpuppten sich zuletzt als Problem und auch selbst neun Spieltage vor dem Ende scheint er seine Idealbesetzung in der Offensive noch nicht gefunden zu haben.

Gegen den Tabellensiebten sind drei Punkte trotzdem Pflicht, wenn man nicht nur Fenerbahçe wieder verdrängen, sondern dazu auch einen neuen Anlauf Richtung Tabellenspitze nehmen möchte. Terims Ideen müssen jetzt sitzen, sonst wird die jüngste Krise endgültig den Meistertitel kosten.