Galatasaray: Wenig Zeit für Automatismen

Während die ewigen Konkurrenten Beşiktaş und Fenerbahçe zwei bzw. drei Spieler zur türkischen Nationalmannschaft entsendeten, verzichtete Trainer Şenol Güneş komplett auf Spieler des amtierenden Meisters Galatasaray. Trotzdem muss Fatih Terim auf dringend benötigte Spieler warten.

Fatih Terim, der die nächsten vier Spiele wegen einer Sperre nicht an der Seitenlinie bestreiten darf, hätte in der Länderspielpause zumindest theoretisch die Möglichkeit seine bis zum letzten Tag runderneuerte Mannschaft einzustellen und dringend benötigte Automatismen einzustudieren. Gerade die Verbindung zwischen Defensive und Offensive war in den ersten Saisonspielen – neben der Disziplin – ein großes Manko. Bei näherer Betrachtung wird aber klar, dass die Nichtnominierung für die türkische Nationalmannschaft – zusätzlich zum kleinen Imagedämpfer – kaum einen Vorteil für Galatasaray bietet. Im aktuellen Kader befinden sich nur wenige Spieler, die überhaupt für die Türkei in Frage kämen. In der Startelf gegen Kayserispor befand sich mit Ömer Bayram nur ein Spieler, der für die Türkei spielberechtigt wäre; Spieler wie Kapitän Selçuk İnan oder Emre Mor sind außen vor. Stattdessen setzt der Rekordmeister auf ausländische Profis, welche für ihre jeweiligen Heimatländer auch im Einsatz waren. Die Neuzugänge Ryan Babel und Florin Andone waren in der EM-Qualifiktaion aktiv, Fernando Muslera und Sofiane Feghouli traten in Freundschaftsspielen an, für die sie weit reisen mussten. Steven Nzonzi kam für Frankreich zwar nicht zum Einsatz, saß aber zumindest in beiden Spielen auf der Bank. Stareinkauf Falcao wurde aufgrund seiner kürzlich ausgestandenen Verletzung nicht für das Freundschaftsspiel Kolumbiens gegen Brasilien in Miami berufen und konnte so in Istanbul bleiben.

Wenig Zeit bis zum nächsten Spiel

Die teils weitgereisten Spieler werden im Laufe des Mittwochs zurückerwartet und sollen – sofern sie keine Blessuren davon getragen haben – möglichst schnell ins Training einsteigen. Der kommende Gegner Kasımpaşa ist zwar schwach in die Saison gestartet, ein Selbstläufer wird aber auch diese Partie nicht, vor allem da mit Jean Seri, Emre Mor und Trainer Fatih Terim gleich drei Akteure gesperrt nicht zur Verfügung stehen. Dazu findet die Partie bereits am Freitag statt und kommt damit zur Unzeit. Es wird spannend sein zu sehen, wann und wie Galatasaray es schafft, die zahlreichen Neuzugänge einzubauen.

Foto: Matthias Hangst/Getty Images