Galatasaray kämpft am Donnerstagabend im Europa-League-Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde gegen St. Johnstone ums Weiterkommen. Trainer Fatih Terim ist siegessicher, warnt aber dennoch vor bösen Überraschungen. Doch diese könnten die „Löwen“ beim immer noch unbekannten Gegner aus Perth einmal mehr ereilen.
Einfach mal souverän spielen, konstant über 90 Minuten das eigene Potenzial abrufen und am Ende als verdienter Sieger vom Platz gehen – nicht anderes dürfte sich Galatasaray-Trainer Fatih Terim vor dem Europa-League-Spiel gegen St. Johnstone wünschen. Nach dem eklatanten Untergang gegen die PSV Eindhoven und dem 1:1-Unentschieden im Hinspiel gegen den schottischen Pokalsieger sind die Zweifel am „Löwen“-Team bekräftigt, Terim aber beschwichtigt: „Ich bleibe dabei: Ich habe ein gutes Spiel gesehen, das wir selbstverschuldet nicht gewonnen haben. Die frühe Rote Karte zu Beginn der zweiten Halbzeit und dass wir kein Tor in der Anfangsviertelstunde erzielt haben – das hat den Sieg gekostet. Sonst hat mich nichts überrascht.“
Ausverkauftes Haus in Perth: Terim „nicht beeindruckt“
Nochmal böse überrascht und am Ende vom schottischen Provinzklub sogar in die Conference League versetzt zu werden, ist dennoch das Drohszenario des türkischen Rekordmeisters. Reihenweise Einflussfaktoren erschweren die ohnehin unangenehme Aufgabe gegen St. Johnstone, das nach Terims Erwartungen erneut sehr körperlich agieren werde. Von krassen klimatischen Unterschieden (von 40 Grad in Istanbul ins verregnete, 20 Grad warme Perth) bis hin zur Stadionatmosphäre, die St. Johnstone so vielleicht noch nie, Galatasaray zumindest schon lange nicht mehr erlebt haben dürfte. McDiarmid Park in Perth ist am Donnerstagabend ausverkauft, in Schottland gelten seit diesem Montag nämlich keine Corona-Kapazitätsgrenzen mehr. Fatih Terim wiegelt aber ab: „Wir kennen solche Atmosphären, das beeindruckt uns nicht. Aber natürlich ist es schön, in einem vollbesetzen Stadion zu spielen. Ich hoffe, wir werden das auch bald wieder erleben.“
In den PlayOffs würde Randers warten
Ansonsten liegen die Karten auf dem Tisch und der Weg von Galatasaray ist in beide Richtungen vorgezeichnet: Nach dem 1:1 im Hinspiel braucht „Cim Bom“ auf jeden Fall einen Sieg in Schottland. Weil es die Auswärtstorregel nicht mehr gibt, würde ein Unentschieden immer Verlängerung bedeuten. Erlebt Galatasaray keine böse Überraschung und schafft den Sprung in die nächste Runde, wartet in den Europa-League-PlayOffs der dänische Klub Randers. Gibt es bei St. Johnstone ein böses Erwachen, geht es in der Conference League gegen Vojvodina (Serbien) oder den LASK Linz (Österreich) weiter.
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