Nachdem gestern überraschend Cédric Bakambu zu Galatasaray gewechselt war, kommt nun der nächste Hochkaräter an den Bosporus: So wechselt der ivorische Flügelstürmer Wilfried Zaha ablösefrei zu den "Löwen".
Galatasaray fährt die schweren Geschütze auf: Vor den anstehenden Qualifikationsspielen für die Endrunde der Champions League gegen den litauischen Meister FK Žalgiris Vilnius legt Gala in der Offensive noch einmal kräftig nach. Nachdem zunächst Cédric Bakambu überraschend zum amtierenden türkischen Meister gewechselt war, kommt nun auch noch Flügelstürmer Wilfried Zaha dazu. Der 30-Jährige, der von Februar 2015 bis zum Sommer diesen Jahres für Crystal Palace in der Premier League spielte und sich zum Star des Vereins entwickelte, verlängerte seinen auslaufenden Vertrag bei den "Eagles" nicht und entscheidet sich stattdessen für eine neue Herausforderung beim türkischen Rekordmeister Galatasaray. Auch wenn alle Zeichen auf einen Wechsel stehen, noch ist nichts offiziell: Angaben des Vereins nach werde der Ivorer heute Abend in Istanbul erwartet, um den Medizincheck zu absolvieren und letzte Vertragsdetails auszuhandeln.
Wilfried Zahas Wechsel zu Galatasaray kommt für viele überraschend
Der anstehende Transfer von Wilfried Zaha zu Galatasaray kommt für viele Beobachter am Ende unerwartet. Zwar wurde der 30-Jährige bereits in der Vergangenheit mit den "Löwen" vom Bosporus in Verbindung gebracht, wirklich an einen solchen Transfer geglaubt hätten allerdings wohl die Wenigsten. Wie es hieß, hätte der Flügelflitzer viele Angebote prominenter Klubs auf dem Tisch liegen gehabt. Dem Vernehmen nach sollen europäische Top-Klubs wie der italienische Meister SSC Neapel oder Paris Saint-Germain an einem Wechsel des 30-Jährigen interessiert gewesen sein. Auch der in letzter Zeit so umtriebige Saudi-Klub Al-Nassr soll sich mit Zaha beschäftigt haben. Nicht zuletzt gingen viele Beobachter davon aus, dass sich der Nationalspieler der 31-malige Elfenbeinküste und sein bisheriger Klub Crystal Palace zu Rekordkonditionen einigen würden. Eine solche Einigung habe aber nicht stattgefunden, weshalb Zaha anderswo sein Glück suchen wolle.
Galatasaray geht mit neuesten Transfers hohes finanzielles Risiko
Warum nun Galatasaray ausgerechnet der Klub sein soll, bei dem der Außenstürmer sein Glück in der Zukunft sieht, ist noch nicht ganz klar: Möglich, dass die "Gelb-Roten" Zaha das beste Gesamtpaket aus garantierter Spielzeit, Geld und Standing im Verein geboten haben. Auch als möglich erscheint, dass der 30-Jährige den 23-fachen Gewinner der Süper Lig nur als Übergangsstation betrachtet, ehe es in der folgenden Saison zu einem anderen Klub gehen könnte, so wie es offenbar auch bei Nicolò Zaniolo der Fall ist. Dieser kam im vergangenen Winter für 15 Mio. Euro von der AS Rom an den Bosporus, besitzt aber eine Ausstiegsklausel in Höhe von 30 Mio. Euro, weshalb der Verein hofft, mit dem Italiener in diesem Sommer einen großen wirtschaftlichen Gewinn zu erzielen. Zuletzt stand auch für Zaniolo ein Wechsel nach Saudi-Arabien im Raum. In wie weit jedoch der Transfer von Zaha einen möglichen Deal mit Wunschspieler Mauro Icardi beeinflussen will, bleibt zunächst unklar. Experten vermuten in erster Linie ein Forcieren der Qualifikation für die Endrunde der Champions League, um die daraus erwachsenden Einnahmen in Spieler wie Mauro Icardi oder Kerem Demirbay zu investieren. Bei den aktuellen Deals ist dies allerdings ein sehr riskanter Poker.
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