Nach der gestrigen 1:2-Hinspielniederlage gegen Benfica Lissabon droht Galatasaray nach dem Aus in der Gruppenphase der Champions League auch das schnelle Scheitern in der Europa League. Der Frust sitzt tief, der Ärger ist groß – allen voran auf Schiedsrichter Marzano.
Der Elfmeterpfiff vom spanischen Schiedsrichter Marzano, der ein vermeintliches Handspiel von Verteidiger Marcão als strafwürdig wertete, erzürnte bereits gestern die über 40.000 Zuschauer im Türk Telekom Stadyumu inklusive Co-Trainer Hasan Şaş. Der Assistent von Fatih Terim, der in der laufenden Saison bereits eine Zehn-Spiele-Sperre in Folge des Skandal-Derbys absitzen musste, polterte lautstark gegen das Gäste-Team, was eine kurze Rudelbildung am Seitenrand zur Folge hatte. Ob Marcao wirklich Hand spielte oder der Ball nur eine Körperfläche zwischen Schulter und Hüfte traf, ist bis jetzt nicht klar zu werten. Keine Zeitlupe liefert einen hundertprozentigen Aufschluss, es ist eine Entscheidung in der klassischen Grauzone.
Erst kleines Stadtderby, dann Fokus auf das Rückspiel
Der verwandelte Elfmeter von Salvio zum 0:1 aus Sicht der Türken war doppelt bitter, weil Galatasaray bis zu jenem Zeitpunkt eigentlich gut im Spiel war. Auch nach dem Treffer spielten die "Löwen" gut nach vorne und zeigten, warum man in der Liga zuletzt zwölf Mal ungeschlagen blieb. Benfica, die mit sieben Eigengewächsen in der Startelf aufliefen, präsentierten sich aber als die abgezocktere Mannschaft. Nach dem erneuten Führungstreffer durch Seferović ließen die Portugiesen kaum was zu und brachten den Sieg über die Zeit. Für Galatasaray wartet am Sonntag nun das kleine Derby gegen Stadtrivale Kasımpaşa, bevor man nächsten Donnerstag nach Lissabon zum Rückspiel reist.